Entschluss könnte sich auch für europäische Kunden positiv Auswirken. US-iPhone-Nutzer werden künftig Geld mit Hilfe der Internet-Telefonie sparen können.
Nun gab der amerikanische Telekom-Konzern AT&T seinen Widerstand gegen Dienste, welche (kostenlose) Internet-Anrufe mit dem iPhone ermöglichen, auf.
Behörde übte Druck aus
Die US-Telekomaufsicht FCC
hatte zuletzt einen harten Kurs zugunsten der sogenannten Netzneutralität
eingeschlagen. Das heißt, Netzbetreiber sollen jede Art von Datenverkehr in
ihren Netzen gleich behandeln und nicht sperren dürfen. Bei der
Internet-Telefonie laufen die Gespräche nicht über das Mobilfunknetz,
sondern werden als Datenpakete versandt. Damit entstehen bei einer
Daten-Flatrate keine Minutenkosten. Daher gilt Internet-Telefonie auch auf
dem Handy als ein potenzielles Problem für das Geschäft der
Mobilfunk-Anbieter.
AT&T sieht die Sache anders
Ralph de la Vega - Chef des
Mobilfunkanbieters - teilte mit, dass man mit diesem Umdenken auf die
Erwartungen der Kunden reagiere. Von dem Druck der Behörde sprach er
hingegen nicht. Bisher konnte man auf dem Apple-Handy in den USA
Internettelefonie-Programme nur in WLAN-Netzwerken, aber nicht bei
Mobilfunk-Verbindungen nutzen. Bei mehreren anderen Smartphone-Modellen war
das Voice-over-IP-Telefonieren (VoIP) im AT&T-Netz hingegen erlaubt.
Skype zeigt sich zufrieden
Der Internettelefonie-Dienst
Skype, der sich vor zwei Jahren bei der FCC wegen der Sperrung auf dem
iPhone beschwert hatte, begrüßte die Entscheidung von AT&T.
Skype-Chef Josh Silverman forderte zugleich eine konsequente Politik der
Regierungen für offene Netze.
Auch europäische Kunden könnten profitieren
In
Deutschland streitet Skype mit der Deutschen Telekom, die in ihrem Netz eine
zusätzliche Gebühr für die Nutzung des an sich kostenlosen Dienstes erhebt.
Zunächst hatte die Telekom-Tochter T-Mobile Skype ebenfalls gesperrt. In der
Branche wird davon ausgegangen, dass eine konsequente US-Position für
Netzneutralität auch Auswirkungen auf Europa haben dürfte.