Wer in England illegale Daten aus dem Netz saugt, könnte schon bald offline sein.
Haben sich die Briten bei diesem Vorhaben die Franzosen zum Vorbild genommen? Im Land des Eiffelturms hat die Regierung bereits drei solche Anträge gestellt - ist bisher jedoch noch immer gescheitert. Und nun plant auch die englische Regierung, illegalen Filesharern den Zugang zum Internet zu kappen.
Ziele
Laut einer Aussage von Stephen Timms
(Finanzstaatssekräter) kann mit einer solchen Aktion schneller und flexibler
gegen Nutzer vorgegangen werden, die illegal Musik und Filme herunterladen
wollten. Vorgesehen ist demnach, den Zugang zu Tauschbörsen zu blockieren
und Accounts temporär zu sperren. Die Musikindustrie begrüßte die Pläne,
Kritiker sprachen dagegen von einer Beschränkung grundlegender Rechte.
Schwden legte vor
Wie berichtet wurde am Dienstag nach einem
Gerichtsentscheid in Schweden unterdessen die durch einen spektakulären
Urheberrechtsprozess bekanntgewordene Internet-Tauschbörse "The
Pirate Bay" vorübergehend geschlossen. Das Gericht in Stockholm drohte
dem Provider mit einer Geldstrafe von 500.000 Kronen (49.000 Euro), sollte
The Pirate Bay weiter zugänglich sein. Gerichtsunterlagen zufolge gilt die
Anordnung, bis das laufende Verfahren zwischen der Tauschbörse und der
Musikindustrie beendet ist. Pirate-Bay-Sprecher Peter Sunde schrieb am
Dienstag im Kurzmitteilungsdienst Twitter, die Website werde bald normal
funktionieren.
Im April wurden vier Betreiber von Pirate Bay in Schweden zu Haftstrafen von einem Jahr und hohen Geldstrafen verurteilt. Das Urteil wurde angefochten, die Tauschbörse blieb seitdem in Betrieb.