Nach eigenen Angaben vernachlässigen die Befragten auf Grund ihrer Netzsucht auch Familie und Freunde.
Nach einer neuen Studie von Psychologen der kalifornischen Stanford-Universität sind bis zu 14 Prozent der erwachsenen US-Bürger Internet-süchtig. Die Betroffenen würden nach eigenen Angaben zu viel Zeit vor dem Computer verbringen, Chat-Räume besuchen, zwanghaft E-Mails lesen und durch ihre Netzsucht auch Familie und Freunde vernachlässigen.
Virtuelle statt direkte Kontakte
"Wir machen uns Sorgen, wenn Personen ihre direkten Kontakte mit Mitmenschen durch virtuelle Kontakte ersetzen und in Folge dessen ihre Beziehungen leiden", wurde der Leiter der Studie, Elias Aboujaoude, am Donnerstag von der Zeitung " San Jose Mercury News" zitiert. Das Stanford-Team hatte 2.500 erwachsene Internet-User nach ihren Gewohnheiten vor dem Computer befragt.
Isolation und Depressionen
Das Problem sei viel mehr verbreitet, als bisher angenommen, meinten die Wissenschafter. Es seien weitere Studien notwendig, um einen möglichen Zusammenhang von Netz-Sucht und Depressionen oder anderen krankhaften Erscheinungen zu untersuchen. "Das Internet kann sehr hilfreich, aber auch sehr isolierend sein", sagte Aboujaoude der Zeitung. "Es wird zum Problem, wenn es Menschen isoliert und zum Ersatz für echte soziale Kontakte wird."