AllofMP3

Russisches Musikportal unter Beschuss

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Visa und Mastercard wollen für den umstrittenen Download-Dienst AllofMP3 keine Zahlungen mehr abwickeln.Der russische Betreiber will nun dagegen vorgehen.

Bei dem russischen MP3-Download Anbieter herrscht derzeit miese Stimmung. " Es gibt keinen zulässigen Grund und absolut keine rechtliche Grundlage für diese Aktion wettert Mediaservices-Chef Vadim Mamotin. Dieser bezieht sich dabei auf eine Sperre, die Kreditkarten-Firmen gegen sein Unternehmen verhängt haben: Die Visa und Mastercard wollen keine Zahlungen mehr abwickeln, die über AllofMP3 vorgenommen wurden.

Musikverbände machen gemeinsames Ding mit Visa
Laut Mediaservices basieren die Entscheidungen nur auf voreingenommenen Vorstellungen. Dass diese mit ihrer Vermutung einer Vorverurteilung Recht haben könnten, bestätigte der Plattenfirmenverband IFPI gegenüber dem Online-Magazin Ars Technica. Demnach habe die IFPI Visa auf die unklare Rechtslage um AllofMP3 aufmerksam gemacht, das Kreditunternehmen habe deshalb schon im September 2006 eine Sperre gegen die russische Plattform verhängt. Laut Mediaservices sind jedoch die Geschäfte des Download-Portals legal und man sei auch noch von keinem Gericht der Welt für irgendeine Gesetzesübertretung verurteilt worden.

Legal oder doch Illegal?
Dennoch ist der Dienst, der Musikdateien Kopierschutz-(DRM)-frei und zu Schleuderpreisen von teils wenigen Euro-Cent vertreibt, seit Jahren umstritten. Mehrere Musikverbände, zuletzt die britische BPI, zogen gegen AllofMP3 vor Gericht. Da man in Russland aber auch pauschal für den Verkauf von Musik an einen Verband bezahlen kann, ist die Rechtslage international gesehen verworren und auch in den AGBs wird die rechtliche Verantwortung nur für Russland übernommen. Viele internationale Labels sind nicht Mitglied des Verbandes "Russian Organization for Multimedia and Digital Systems" (ROMS) und bezweifeln auch dessen Geschäftspraktiken. AllofMP3 gibt dagegen an, brav 15 Prozent seiner Einnahmen an ROMS abzuführen - was mit dem Geld geschieht, ist jedoch unklar, zumindest für die westlichen Plattenfirmen.

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