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Erster Brustkrebs-Schnelltest für zu Hause

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Die geniale Vorsorgemöglichkeit wurde mit dem James Dyson Award ausgezeichnet.

Wie an dieser Stelle angekündigt, wurde nun der internationale James Dyson Award 2020 verliehen. In Österreich wurde bereits im September  Carmen Maier für ihr innovatives Konzept "Lune" , ein Überwachungssystem, das Schlafapnoe-Patienten einen sicheren Schlaf ermöglicht und vor möglichen Atemaussetzern schützt, mit dem James Dyson Award in Österreich ausgezeichnet. Und auch die internationale, mit 35.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an eine smarte Innovation aus dem Gesundheitsbereich.

Erster Brustkrebs-Schnelltest für zu Hause
© Dyson
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Brustkrebsschnelltest für zu Hause

Konkret hat Judit Giró Benet aus Spanien mit ihrer Erfindung, der Blue Box, den internationalen James Dyson Award 2020 gewonnen. Das von der 23 Jährigen erfundene Gerät bietet eine neue Möglichkeit zur Brustkrebsfrüherkennung zu Hause mithilfe einer Urinprobe. Die internationale Gewinnerin wurde durch die Brustkrebsdiagnose ihrer Mutter inspiriert. Benet hat erkannt, dass ein weltweiter Bedarf an einem einfachen und zugänglichen Früherkennungsverfahren für Brustkrebs besteht. Gegenwärtig erfordert die Früherkennung, dass Frauen Krankenhäuser oder Arztpraxen aufsuchen und sich einem invasiven, manchmal schmerzhaften und oft kostspieligen Verfahren unterziehen müssen. Daher gehen laut einer aktuellen Studie 40 Prozent der Frauen nicht zur Brustkrebsvorsorgeuntersuchung, wodurch jeder dritte Fall zu spät erkannt wird und sich die Überlebenschancen der Erkrankten verringern.

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So funktioniert´s

Die von der jungen Spanierin erfundene Blue Box ist ein biomedizinisches Brustkrebs-Testgerät für zu Hause, das eine Urinprobe und einen KI-Algorithmus verwendet, um frühe Anzeichen von Brustkrebs zu erkennen. Das Gerät soll Frauen eine nichtinvasive, schmerz- und strahlungslose, kostengünstige Methode zur regelmäßigen Brustkrebsvorsorge zu Hause ermöglichen. Das Gerät führt eine chemische Analyse von Urinproben durch und sendet die Ergebnisse an die Cloud. Dort reagiert der KI-basierte Algorithmus auf spezifische Stoffwechselprodukte im Urin und liefert der Nutzerin schnell eine Diagnose. Das Gerät ist mit einer App verbunden, die die gesamte Kommunikation mit dem Benutzer steuert und ihn bei einem positiven Testergebnis sofort mit einer medizinischen Fachkraft in Kontakt bringt.

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Vorsorge als Teil des Alltags

Die nächsten Jahre sind für Judit Giró Benet von entscheidender Bedeutung, da sie und ihr Team an der University of California Irvine auf die letzten Phasen der Entwicklung von Prototypen und Datenanalysesoftware hinarbeiten wollen, um das Gerät für klinische Studien mit Menschen vorzubereiten. Zudem stehen wichtige Patentanmeldungen an. Die Jury des James Dyson Awards ist sich bereits jetzt sicher, dass die Blue Box das Potenzial hat, die Brustkrebsvorsorge zu einem Teil des täglichen Lebens zu machen. Sie könne die Art und Weise der Brustkrebsbekämpfung in der Gesellschaft ändern und dafür sorgen, dass Frauen Krebsdiagnosen im fortgeschrittenen Stadium vermeiden, so das Fazit.

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