Jetzt wird eingecheckt

Facebook Places in Österreich gestartet

Teilen

Mit dem neuen Dienst kann man Freunden den eigenen Standort mitteilen.

In den USA wurde die Facebook -Lokalisierungsfunktion " Places " (Orte) bereits im Vorjahr eingeführt. Seit einigen Wochen ist sie auch in Deutschland und der Schweiz verfügbar. Es war also nur noch eine Frage der Zeit, bis der neue Dienst auch bei uns startet. Nun ist es (endlich) wo weit. Ohne große Ankündigung hat das Social Network "Places" auch in Österreich freigeschaltet. Auch der Microblogging-Dienst Twitter hat mittlerweile eine Lokalisierungsfunktion .

Funktionsweise
Konkret handelt es sich bei Places um eine Lokalisierungsfunktion, die nur gemeinsam mit mobilen Geräten ( Smartphones , Tablet-Computer , etc.) einen Sinn ergibt. Denn mit diesem ortsbezogenen (Geo-)Dienst können Facebook-Mitglieder über die GPS-Funktion ihres Smartphones/Tablets unter anderem (ausgewählten) Freunden ihren aktuellen Aufenthaltsort mitteilen. Das funktioniert in dem man an einer bestimmten Stelle (Shop, Restaurant, Museum, Café etc.) mit dem Handy „eincheckt“ – sich also virtuell anmeldet. Sollte der jeweilige Ort bei Places noch nicht registriert sein, kann ihn der User selbst hinzufügen. Ähnliche Dienste gibt es bereits. Zu den bekanntesten zählt „ Foursquare “ mit weltweit mehr als fünf Millionen Nutzern. „Gowalla“ und „Mogree“ (aus Österreich) haben noch deutlich weniger Anwender. Aufgrund der riesigen Mitglieder-Zahl von Facebook , werden diese Konkurrenten in Zukunft schwer zu kämpfen haben.

Mit Places können die Facebook-Nutzer also jederzeit mitverfolgen, wo sich ihre Online-Freunde gerade aufhalten. Der Standort wird nämlich unmittelbar nach dem Einchecken im Profil angezeigt. Damit der Dienst funktioniert, muss ihn der Nutzer in den persönlichen Einstellungen (opt-in) aktivieren. Eine Smartphone-App erleichtert die Funktionsweise zusätzlich (kostenlos verfügbar für BlackBerry, Android, webOS und Windows Phone 7). Danach können Nutzer in Restaurants oder anderen öffentlichen Plätzen „einchecken“ und geben somit ihren Standort preis.

„Deals“: Gutscheine und Rabatte
Des Weiteren kann man mit der Funktion auch herausfinden, welche aktuellen Veranstaltungen und Angebote in der Umgebung zu finden sind. Womit wir bereits bei der nächsten neuen Funktion angekommen sind. Hierbei handelt es sich um den Rabattdienst „Deals“ (Angebote), der nur in Kombination mit Places funktioniert und in einigen Ländern ebenfalls bereits gestartet ist. In Deutschland läuft die neue Funktion unter dem Namen „Angebote“. Nutzer erhalten dabei Rabatte und Gutscheine, wenn sie mit ihrem Smartphone bei Unternehmen über Facebook Places einchecken. Die Gutscheine können direkt am Smartphone eingelöst werden. Danach müssen sie nur noch beim Anbieter direkt über das Handy einlösen.

Unternehmen können diesem Dienst freiwillig beitreten. Zu den am stärksten Vertretenen Branchen zählen Restaurants, Kinos, Warenhäuser und Elektronikhändler. In Deutschland waren beim Start unter anderem Cinemaxx (Kinokette), Douglas (Drogeriekette) und Gravis (Apple- und Technikhändler) mit dabei. Wie erste Tests zeigten, funktionierte das Einlösen der Gutscheine in den meisten Fällen problemlos. Und auch die versprochenen Rabatte wurden an die „Deals“-Nutzer ohne murren weitergegeben.

Datenschutz
Datenschützer rufen solche Dienste natürlich auf den Plan. Deshalb kündigte Facebook einen umfassenden Datenschutz für die Nutzer des Lokalisierungsdienstes an. Sollten dennoch Zweifel bleiben, ist das auch kein Problem. Denn der Dienst ist nicht verpflichtend und muss, wie erwähnt, vor der erstmaligen Nutzung aktiviert werden. Jeder Places-Nutzer kann zudem genau einstellen, wem er seinen Standort mitteilen will. Dafür lassen sich bei den Einstellungen Listen erstellen.

Kritikpunkt
Einzig die Möglichkeit, dass man auch den Aufenthalt von Freunden mitteilen kann, scheint etwas über das Ziel hinaus geschossen. Mitglieder, die via Places einchecken, können Freunde, die sich ebenfalls an der selben Stelle befinden, ebenfalls vermerken. Wer das nicht möchte, muss bei den Privatsphäre-Einstellungen das Häkchen von dem Eintrag "Freunde können angeben, dass ich mich an dem Ort befinde" entfernen.

Mehreinnahmen
Für Facebook lohnen sich diese neuen Dienste ebenfalls. Das Unternehmen kann damit von den lukrativen lokalen Werbemärkten profitieren. In den USA werden diese vor allem von Geschäftsleuten wie Restaurantbetreibern getragen. Allein in den USA wird der Wert von Analysten auf einen zweistelligen Milliarden-Betrag geschätzt. Kein Wunder, dass Facebook damit bereits Konkurrenten wie Google oder Yelp angelockt hat.

Weitere Infos zu dem Dienst, finden Sie direkt im Facebook-Blog.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.