IT-Riese entzog türkischen Partner-Firmen offizielle Lizenz - Smartphones ohne Play Store, GMail, Maps & Co.
Schlechte Nachrichten für Handy-Nutzer in der Türkei. Google stattet in dem Land neue Smartphones nicht mehr mit einer offiziellen Android-Lizenz aus. Die Geräte, kommen also - wie bei uns von den US-Sanktionen betroffene Huawei-Handys - ohne vorinstallierte Google-Dienste daher. Play Store, YouTube, Gmail, Google Maps und Co. gibt es nicht.
Ausgangspunkt für diesen radikalen Schritt ist eine Strafe aus dem Jahr 2018. Damals brummten die türkischen Wettbewerbshüter Google eine Strafe in Höhe von 14 Millionen Euro auf. Als Grund wurde angegeben, dass die Art und Weise, wie der Konzern seine Dienste auf Android-Smartphones vorinstalliert, gegen das geltende türkische Wettbewerbsrecht verstoßen.
Gremium findet Änderungen unzureichend
Google hat deshalb Anpassungen vorgenommen. Doch laut der türkischen Wettbewerbsbehörde seien die Maßnahmen unzureichend. Wie Reuters berichtet, wurde Google deshalb jetzt eine neue Strafe aufgebrummt. Konkret wurde eine Geldbuße von 0,05 % des Google-Umsatzes pro Tag (!) verhängt. Diese gelte solange, bis die Forderungen der Wettbewerbshüter erfüllt seien. Der US-Konzern hat 60 Tage Zeit, um das Urteil anzufechten.
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Google entzieht Partnern die Lizenz
Dazu kommt es vorerst aber nicht. Google will keine weiteren Strafen bezahlen und hat den türkischen Partner-Firmen deshalb einfach die offizielle Android-Lizenz entzogen. Sie bekommen also vorerst keine Google-Dienste und –Apps mehr. Der US-Konzern sucht laut eigenen Angaben aber bereits nach einer Lösung. Bestehende Smartphones sind von dem Android-Aus freilich nicht betroffen.
Umgehung der Sperre ist Mega-Prozedur
Und im Gegensatz zum Android-Bann bei Huawei ist das selbstständige installieren der offiziellen Google-Dienste in der Türkei weiterhin erlaubt. Ob sich diese Prozedur aber jemand antut, bleibt abzuwarten. Denn die Smartphones mit nachträglicher Installation müssen bei einer türkischen Behörde namentlich registriert werden. Darüber hinaus müssen die Nutzer für die Registrierung auch noch eine Gebühr bezahlen. Und selbst dann, kann man die Geräte noch nicht verwenden. Denn mit den Belegen der Behörde müssen die Nutzer zu ihrem Mobilfunkanbieter gehen. Erst nach der Einreichung werden die Smartphones für das jeweilige Netz freigeschaltet.
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