Am Dachstein

Handy-App lotste Studenten in Not

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Navi-Anwendung schickte sie über Gebirgsmassiv und geschlossene Schneedecke.

Dass man Navigationssystemen oder -Apps nicht blind vertrauen sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Wie ein aktuelles Beispiel zeigt, dürfte diese Info aber noch nicht überall angekommen sein: Ein ukrainisches Studentenpärchen musste nämlich in der Nacht auf Freitag vom Dachstein gerettet werden. Die beiden Wanderer wollten mit einer Smartphone-App von der Dachsteinsüdwand zu Fuß über die geschlossene Schneedecke nach Hallstatt gehen. Als die Dunkelheit einbrach, riefen sie einen Bekannten, der die Bergrettung alarmierte. Noch in der Nacht wurden die beiden gefunden und sicher ins Tal gebracht.

Die beiden 22-jährigen Ukrainer waren am Donnerstag mit dem Zug von Wien nach Schladming gefahren, zu Fuß nach Ramsau gegangen und von dort per Autostopp zur Talstation der Dachstein Panoramagondel getrampt. Nach der Auffahrt brachen sie gegen 14.00 Uhr zum Abstieg auf und wählten dabei eine von ihrem Handy vorgeschlagene Route über die Schneedecke Richtung Hallstatt, wo sie nächtigen wollten.

Kürzeste Route war keine gute Entscheidung
Das Paar folgte Skispuren im Bereich des Gjaidstein Richtung Obertraun und blieben auf der laut App kürzesten Route über das Gebirgsmassiv. Da sie nur mit Wanderschuhen und ohne Schneeschuhe unterwegs waren, ging ihnen bald die Kraft aus und es wurde dunkel. Gegen 22.00 Uhr riefen sie den Bekannten in Niederösterreich an, der die Einsatzkräfte alarmierte.

Die Bergrettung Obertraun machte sich kurz nach 23.00 Uhr mit Unterstützung eines Polizeihubschraubers auf die Suche nach den Wanderern. Gegen Mitternacht hatte die Rettungsmannschaft das Paar erreicht und versorgte es mit warmen Getränken und Schneeschuhen. Anschließend stiegen sie gemeinsam zu Fuß, dann auch mit Pistengerät und Seilbahn, ab und trafen gegen 1.20 Uhr unverletzt im Tal ein.

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