Spitzenreiter im oe24-Check

Deshalb ist die Kamera des P30 Pro so gut

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Wir haben uns die Leica-Quad-Cam des Huawei-Flaggschiffs ganz genau angesehen.

Am Dienstag hat Huawei in Paris das  neue P30 und P30 Pro vorgestellt . Wir waren bei der Präsentation mit dabei. Im Rahmen der Vorstellung wurde fast nur über die Hauptkamera des Pro-Modells gesprochen. In diese haben die Chinesen gemeinsam mit Leica ihr ganzes Know-How gesteckt. Und das hat sich auch ausgezahlt. Denn im renommierten DxOMark-Ranking hat das P30 Pro eine Gesamtpunktezahl von 112 erhalten und damit als erstes Smartphone die 110er-Marke geknackt. Noch beeindruckender sind die Ergebnisse im Detail. Denn die Die Foto- und Videowerte des P30 Pro erreichten mit 119 und 97 einen historischen Höchststand. Zum Vergleich: Das Samsung  Galaxy S10+  erreicht Einzelwerte von 114 und ebenfalls 97 und eine Gesamtpunktezahl von 109.

Wir haben uns nach der Präsentation das P30 Pro über eine Stunde lang genau angesehen und sind dabei den Geheimnissen der Hauptkamera auf die Schliche gekommen. Die hervorragende Wertung liegt vor allem am exzellenten Zoom und der guten Fotoqualität bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. bei kompletter Dunkelheit. In diesen Bereichen setzt das Smartphone tatsächlich neue Maßstäbe.

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© oe24.at/digital
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Vierfach-Leica-Kamera als Herzstück des P30 Pro

Innovativer Sensor

Um beim DxOMark-Ranking derart gut abzuschneiden. müssen Hard- und Software nicht nur von hoher Qualität, sondern auch perfekt aufeinander abgestimmt sein. Das P30 Pro verfügt über die weltweit erste Leica Quad Kamera. Sie besteht aus einer 40 MP Hauptkamera mit SuperSpectrum-Sensor, einer 20 MP Ultra-Weitwinkelkamera, einer 8 MP Telefoto-Kamera und einer „Time-of-Flight“-Kamera. Laut Huawei betrachtet der 1/1,7-Zoll SuperSpectrum-Sensor das Licht grundlegend neu. Der neue RYYB-Sensor weicht vom herkömmlichen RGBG-Bayer Filter ab, indem er die grünen Pixel durch gelbe Pixel ersetzt. Dies führt zu der maximalen ISO-Einstufung von 409.600 (!) beim P30 Pro. Mit dieser innovativen Sensortechnologie und der Verwendung größerer Pixel bietet das Smartphone tatsächlich eine beeindruckende Foto- und Videoqualität bei zahlreichen Szenarien und Lichtverhältnissen.

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Das Kameramodul ragt (leider) etwas aus dem dünnen Gehäuse heraus.

Weitwinkel und Nachtaufnahmen

Ein weiteres Puzzleteil ist der f/1,6-Sensor mit breiter Blende für Weitwinkel-Bilder. In Verbindung mit dem RYYB-Sensor und der verbessertem Bildstabilisierung (OIS und AIS) liefert das P30 Pro tatsächlich extrem helle Fotos bei so gut wie jedem Licht. Wie eine Live-Demo – bei der das Smartphone u.a. mit dem  iPhone XS Max  verglichen wurde - zeigte, werden die Aufnahmen selbst in der Dunkelheit / bei Nacht detailliert erfasst und von den Haupt- und Telefoto-Kameras stabilisiert. Obwohl das Apple-Smartphone eine der besten Smartphone-Kameras an Bord hat, sah es im direkten Vergleich ziemlich alt aus.

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Die Zoom-Funktion ist wirklich beeindruckend.

Mega-Zoom

Und auch das integrierte SuperZoom-Objektiv hat es dank Periskop-Design in sich. Dieses ermöglicht hochauflösende Vergrößerung von einem bis zu 5-fachen optischen Zoom, einem 10-fachen Hybridzoom und einem 50-fachen Digitalzoom. Wie unsere ersten Probeversuche zeigten, sind das aber keine leeren Versprechungen. Selbst bei starkem Heranzoomen sind auf den Fotos kleinste Details erkennbar. Hier macht das Prismenelement in der Telefoto-Kamera den Unterschied. Dieses bricht das Licht im rechten Winkel, um die Brennweite zu maximieren und die Kamerahöhe zu minimieren. Klingt kompliziert, funktioniert aber wirklich bestens. Und das völlig automatisch.

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Das sind nur einige der möglichen Kamera-Funktionen.

Bokeh-Effekte und HDR+

Im Gegensatz zum normalen P30 hat die Pro-Version einen vierten Sensor mit an Bord. Dabei handelt es sich um die so genannte Time-of-Flight-Kamera (TOF-Kamera), die bisher nur das  Nokia 9 PureView  bietet. Diese Linse erfasst Informationen zur Tiefenschärfe und ermöglicht somit eine präzise Bildsegmentierung. Daraus resultiert eine unglaubliche Vielfalt bei den derzeit so angesagten Bokeh-Effekten - von einem fokussierten Hintergrund bis zu einer coolen Leica-Unschärfe. Hier macht sich die exakte Abstandsmessung, durch die mehrere Bokeh-Ebenen simuliert werden, positiv bemerkbar. Weitere spezielle Effekte ermöglicht HDR+ in Kombination mit dem Prozessor für Künstliche Intelligenz. So können mehrere schnell aufeinanderfolgende Fotos kombiniert werden, was die Qualität der finalen Aufnahme deutlich verbessert.

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Die TOF-Kamera sitzt in dem kleinen Loch unter dem Blitz.

Videos

Die aufwendige Kameraausstattung macht sich auch bei Videos positiv bemerkbar. So sorgt etwa der SuperSpectrum-Sensor, dass auch Clips bei schlechtem Licht bzw. bei Nacht wirklich herzeigbar sind. Die neue Bildstabilisierung bei Videos konnten wir zwar selbst noch nicht ausprobieren, aber auch hierzu gab es im Rahmen der Präsentation eine beeindruckende Live-Demo. Die Stabilisierung funktioniert bei allen Video-Capture-Einstellungen - einschließlich 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde – und sorgt selbst dann für weitestgehend wackelfreie Aufnahmen, wenn sich der Smartphone-User schnell bewegt (zum Beispiel beim Rad fahren). Und auch die Zoom-Funktion hinterlässt bei Videos einen mehr als ordentlichen Eindruck. Spezialeffekte wie Zeitraffer oder Zeitlupe können ebenfalls hinzugefügt werden.

Witzige Spielerei

Bei der ganzen Fokussierung auf bestmögliche Foto- und Videoqualität haben die Huawei-Entwickler aber auch den Spieltrieb der Nutzer nicht vergessen. Bestes Beispiel dafür ist der Dual-View-Modus, bei dem zwei der hinteren Kameras gleichzeitig verwendet werden. Diese nehmen dann parallel unterschiedliche Videos und Szenen auf. So können etwa sowohl ein Ultra-Weitwinkel-Clip als auch eine Zoom-Aufnahme aufgenommen werden. Das Panorama erscheint dann auf der rechten Seite und eine Nahaufnahme auf der linken Seite des Bildschirms. Ob das wirklich jemand braucht, sei dahingestellt. Für kreative Videofans dürfte die Funktion jedoch ein absolutes Highlight sein.

>>>Nachlesen:  Das ist das neue Huawei P30 (Pro)

Fazit

Huawei hat sich bereits vor der Präsentation des P30 Pro zum Ziel gesetzt, die bisher beste Smartphone-Kamera zu bauen. Laut den renommierten DxOMark-Experten ist das den Chinesen auch gelungen. Den hohen technischen Aufwand lassen sie sich mit einem Preis von 999 Euro für das Top-Modell auch sehr gut bezahlen. Doch das macht die Konkurrenz nicht anders. Und auch unsere ersten Eindrücke sind sehr vielversprechend. Mittlerweile haben wir auch ein P30 Pro Testgerät bekommen. Dieses werden wir in den nächsten Tagen in der Praxis auf Herz und Nieren prüfen. Wie es sich im Alltagseinsatz schlägt, werden Sie demnächst an dieser Stelle erfahren.

>>>Nachlesen:  Faltbares Huawei Mate X im Check

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