Nach umstrittenem Gesetz

Heimische App macht Sex in Schweden legal

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Drei Möglichkeiten, um das gegenseitige Einverständnis schnell und sicher zu dokumentieren.

Seit 1. Juli 2018 gilt in Schweden das umstrittene  neue Gesetz zu Sex und Vergewaltigung . Das sogenannte Einverständnis-Gesetz legt fest, dass beide Partner ausdrücklich und erkennbar mit Geschlechtsverkehr einverstanden sein müssen. Alles andere wird als Vergewaltigung gewertet. Noch immer wird allerdings diskutiert, wie die neue Regelung vor Gericht beurteilt werden kann - und was als verbale oder nonverbale Zustimmung gilt. Hier kommt nun eine Software-Firma aus Österreich ins Spiel.

App dokumentiert das Einverständnis

Konkret hat die „Start it App S.K.C. GmbH“ eine App (iOS und Android) entwickelt, über die schnell und einfach ein rechtlich abgesicherter Nachweis über den einvernehmlichen Sex generiert werden kann. Die Anwendung mit dem passenden Namen „I willl-App“ kostet 1,99 Euro und bietet drei Möglichkeiten an, um einen Nachweis zu erstellen: eine Sprachaufzeichnung, ein Video oder mittels elektronischer Signatur. So wird die Zustimmung vor dem Sex dokumentiert und niemand muss nach dem Sex Angst haben, später fälschlicherweise beschuldigt zu werden, dass der Geschlechtsakt nicht einvernehmlich ausgeübt wurde.

Heimische App macht Sex in Schweden legal
© Start it App S.K.C. GmbH / www.iwilllapp.com
× Heimische App macht Sex in Schweden legal
Die App generiert mittels Handyvideo, Sprachmemo oder elektronischer Signatur einen Nachweis, der die Zustimmung dokumentiert.

So kam es zu dem Gesetz

"Sex muss freiwillig sein", hatte Regierungschef Stefan Löfven bei der Vorstellung seines neuen Gesetzes betont. Im Unterschied zur bisherigen Gesetzgebung wird jetzt jede sexuelle Handlung strafbar, die nicht im gegenseitigen Einverständnis geschieht - unabhängig davon, ob das Opfer seinen Widerstand durch Worte oder Handlungen zum Ausdruck gebracht hat oder nicht. Passivität soll nicht länger als stilles Einverständnis interpretiert werden können.

Die schwedische Regierung hatte das neue Gesetz nach der heftigen "#MeToo"-Debatte im vergangenen Sommer vorangetrieben. Tausende Frauen gingen mit ihren Geschichten an die Öffentlichkeit - in einer Branche nach der anderen: Schauspielerinnen, Juristinnen, Bauarbeiterinnen.

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