Für die Kunden könnte der größte Alptraum zur Realität werden.
Mehr als 100.000 Kunden einer kanadischen Kryptowährungsbörse müssen um ihre Anlagen bangen: Das Unternehmen QuadrigaCX hat den Zugriff auf die Einlagen in Höhe von 180 Millionen kanadischen Dollar (120 Millionen Euro) verloren, weil sein Chef plötzlich verstarb und die Passwörter offenbar mit ins Grab nahm. Deswegen musste die in Vancouver ansässige Börse am Dienstag Gläubigerschutz beantragen.
Kein Zugriff auf 120 Millionen Euro
Auf den Konten lagern nach Firmenangaben 180 Millionen kanadische Dollar (120 Millionen Euro) - völlig außer Reichweite. Cottens Witwe Jennifer Robertson gab gegenüber dem Gericht an, dass ihre "wiederholte und gründliche Suche" nach den Passwörtern kein Ergebnis erbracht habe. "Ich habe sie nirgendwo aufgeschrieben gefunden", erklärte sie. "Ich kenne die Passwörter nicht."
Ohne Zugriff auf die Konten kann QuadrigaCX nach eigenen Angaben die Einlagen von 115.000 Kunden nicht mehr auszahlen. Mitte Januar hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass sein Chef Cotten mit 30 Jahren während eines Besuchs in Indien überraschend gestorben sei. Die Digitalplattform handelte mit den Kryptowährungen Bitcoin, Litecoin und Ethereum.
Zweifel am Tod
Wie CNN berichtet, gibt es mittlerweile Vermutungen, dass Cotten seinen Tod nur vorgetäuscht habe. Zudem glauben Experten laut dem Bericht auch nicht an die Geschichte mit dem verlorenen Passwort. Beweise für diese Vermutungen gibt es aber (noch) nicht. Für die betroffenen Kunden, denen die Kryptobank teils extrem hohe Summen schuldet, bleibt die Sache natürlich nervenaufreibend. Laut dem Techblog Gizmodo dürfte es noch eine Weile dauern, bis alles geklärt ist. Möglicherweise bleibt der Fall überhaupt ungelöst.
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