Auf der IFA 2015

Super-TVs punkten mit brillanten Bildern

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Immer mehr Geräte locken die Käufer mit Ultra-HD-/4K-Auflösung.

So ändern sich die Zeiten: Während die IFA in Berlin bis vor wenigen Jahren noch als die Fenseher-Messe schlechthin galt, stehen die großen Flachbild-TVs auf der Elektronik-Messe seit zwei bis drei Jahren nicht gerade im Rampenlicht. Ihnen stehlen neue Smartphones , kleine, mobile Geräte wie Smartwatches und der Trend zur Vernetzung die Show. Doch die immer dünneren und größeren Geräte sind nach wie vor ein Aushängeschild für die Branche der Unterhaltungselektronik.

UHD/4K nicht mehr aufzuhalten
Und die Hersteller versuchen mit zusätzlichen Techniken, die brillante Bilddarstellung ihrer Ultra-HD-Geräte (UHD/4K) noch einmal zu perfektionieren. Inzwischen bieten fast alle Hersteller ihre High-End-Geräte mit der sogenannten HDR-Technologie an. Sie soll bereits von weitem betrachtet einen deutlichen Unterschied in der Bildqualität ermöglichen.

Super-TVs punkten mit brillanten Bildern
© Hersteller

Philips zeigt die neue Ambilight-Generation, die mit Rückseiten-Beamer funktioniert.

HDR
Die High Dynamic Range genannte Technik setzt auf dem ohnehin schon scharfen Bild in Ultra-HD (auch 4k genannt) noch eines drauf. Es sei zwar "nur" eine technische Weiterentwicklung von Ultra-HD, aber der Unterschied sei auf den ersten Blick augenfälliger als beim technologischen Sprung von Full-HD zu Ultra-HD, sagte Gerrit Gericke, Sprecher von Sony. HDR sei auf jeden Fall eines der großen Themen auf der diesjährigen IFA.

Mit dem Verfahren wird der Kontrast der Bilder auf der Mattscheibe noch einmal deutlich erhöht. Das Display gibt erkennbar mehr Helligkeit wider, ohne jedoch die dunklen Schwarztöne zu beeinträchtigen. Sony etwa will viele Ultra-HD-Fernseher, die technisch entsprechend ausgestattet sind, auch nachträglich mit einem kostenlosen Software-Update auf den aktuellen Stand bringen.

S-UHD
Samsung optimiert seine Premium-Reihe zudem mit der S-UHD-Technologie, die zusätzlich kraftvolle Farben und Detailreichtum bieten soll. Dabei sorgen feine Nanokristalle für farbenfrohe und hellere Bilder und ermöglich laut Hersteller einen bis zu 20 Prozent größeren Farbraum. Ein neues Top-Modell mit einer Bildschirmdiagonalen von 55 Zoll soll bereits Mitte September in den Handel kommen.

Auch das Flaggschiff-Gerät von Panasonic soll dank HDR absolute Schwarzwerte darstellen. Die Farbwiedergabe justierte der japanische Konzern nach eigenen Angaben mit Unterstützung von Experten aus Hollywood. Es solle jedes Pixel genau so wiedergegeben werden, wie es der Regisseur beabsichtigt habe, lautet das Versprechen. Für die Feinabstimmung besonders der Schwarzwerte komme dem Unternehmen seine Erfahrung aus der Plasma-Display-Technologie zugute.

Super-TVs punkten mit brillanten Bildern
© Hersteller

Bei den LG-TVs stehen auf der IFA vor allem HDR und OLED im Mittelpunkt.

OLED
Beim 65 Zoll großen, an den Seiten leicht gebogenen Bildschirm seines Top-Modells setzt Panasonic allerdings bereits auf organische Leuchtdioden (OLED). Auch LG Electronics prescht mit der neuen Bildschirmtechnologie vor. Auf der IFA zeigt das südkoreanische Unternehmen gleich vier neue OLED-TV-Modelle, darunter auch ein Ultra-HD-Gerät mit HDR sowie ein Gerät mit gebogenem Display.

OLED-Displays haben den Vorteil, dass sie hauchdünn produziert werden können. Auch das Problem, echtes Schwarz wiederzugeben, gibt es auf den organischen Displays nicht. Sie benötigen anders als LED-Bildschirme keine ständige Beleuchtung im Hintergrund.

Die Produktion von OLED-Displays ist allerdings noch immer im Vergleich recht teuer. Viele Hersteller wollen deshalb noch die Möglichkeiten der herkömmlichen Leuchtdioden-Displays für Fernseher voll ausreizen. "Da ist noch viel Luft nach oben", sagte Gericke von Sony. Zudem würde die neue Technologie erst einmal die Preise der Geräte in die Höhe treiben.

Auch Samsung sieht ein Ende der Optimierungsmöglichkeiten von LED vorerst nicht in Sicht. Über alle Display-Größen hinweg gesehen sei Samsung zwar der weltweit größte Hersteller von OLED-Bildschirmen, sagte Kai Hillebrandt, Manager der Unterhaltungselektronik-Sparte von Samsung Deutschland. Der Markt für Ultra-HD wachse aber noch immer sehr dynamisch. "Wir brauchen nicht mehr, sondern bessere Pixel."

Super-TVs punkten mit brillanten Bildern
© Hersteller

Sony zeigt, dass es mittlerweile auch immer mehr UHD-Inhalte gibt.

4K-Inhalte wachsen rasant
Inzwischen gibt es auch zahlreiche Peripheriegeräte sowie Digicams, die entsprechende Inhalte in Ultra-HD beziehungsweise 4K für die hochauflösenden TV-Geräte liefern. Lange gab es zwar leistungsfähige Flachbildfernseher, doch in Sachen Ultra-HD-Inhalte gab es einen Flaschenhals. Der scheint nun umschifft zu sein - schließlich sind fast alle modernen Geräte mit dem Internet verbunden: Statt darauf zu warten, bis neben einigen Demo-Kanälen eines Tages auch Fernseh-Inhalte in Ultra-HD verfügbar sein werden, setzen die Anbieter auf Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Prime. Über das Netz gelangen Ultra-HD-Filme bereits jetzt ohne Probleme auf die Hightech-Bildschirme.

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Messerundgang auf der IFA 2015

Smartwatches, Fitness-Tracker und Datenbrillen zählen zu den Trends der heurigen Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin (4. bis 9. September).

Sony zeigt mit dem Xperia Z5 Premium das erste 4K-Smartphone.

Huawei sagt mit dem Mate S nun sogar dem iPhone 6 Plus und dem Galaxy S6 Edge+ den Kampf an. Auch bei den Preisen (ab 649 Euro) nähert man sich den Platzhirschen an.

Auf der IFA standen seit Jahren vor allem immer größere Flachbild-Fernseher im Mittelpunkt - in diesem Jahr drängen kleine Computer-Uhren ins Rampenlicht auf der Elektronik-Messe.

Der Fokus liegt oft auf Design, Möglichkeiten zur individuellen Anpassung und Hobby-Sportlern als Zielgruppe.

Auch Intel will Sport-Enthusiasten anlocken. Die Software des Basis Peak genannten Fitness-Trackers funktioniert sowohl mit Android-Handys als auch mit Apples iPhones.

Die Lenovo-Tochter Motorola greift auf breiter Front an. Die zweite Generation der Uhr Moto 360 gibt es in zwei Größen. Auch Sony hat nun eine runde Smartwatch (Bild) präsentiert.

Erste Computer-Uhren kamen bereits vor einigen Jahren auf den Markt. Zu den Pionieren unter den Herstellern zählt unter anderem Samsung.

Ultraflache Notebooks mit dem neuen Microsoft-Betriebssystem Windows 10 wecken ebenfalls das Interesse. Überhaupt dann,...

...wenn sie so flexibel wie dieses Hybridmodell von Acer sind.

Daten- und VR-Brillen wie hier Sonys Project Morpheus sind ebenfalls vor dem Sprung in den Massenmarkt.

Gleiches gilt für die immer günstiger und besser werdenden 3D-Drucker.

Das Internet der Dinge wird nach Einschätzung der Marktbeobachter massive Veränderungen bei den Unternehmen in der Unterhaltungselektronik nach sich ziehen.

Zentrale Treiber der Vernetzung seien Smartphones und Tablets, so die Branchenbeobachter.

Auf der IFA sind in diesem Jahr zahlreiche Lösungen für das vernetzte Heim zu sehen.

Das reicht von Audiosystemen, die über das Netz mit dem Smartphone gesteuert werden, über Waschmaschinen, die dem Handy Bescheid geben, wenn...

...das Waschprogramm beendet ist, bis hin zu intelligenten Steuersystemen per Smartphone für das Backrohor oder die gesamte Heizungsanlage.

Dieser Kühlschrank verfügt über eine Kamera sowie ein WIFI-Modul und schlägt am Smartphone Alarm, wenn die Tür offen steht, oder ein Produkt in Kürze abläuft.

Auch die Standardküchengeräte werden immer intelligenter und können vernetzt werden.

Die IFA in Berlin zählt zu den größten und wichtigsten Elektronikmessen der Welt. In diesem Jahr findet sie für Besucher vom 4. bis zum 9. September statt.