PlayStation3-Besitzer wehren sich gegen das umstrittene Software-Update.
In Kalifornien wurde nun eine erste Sammelklage gegen die Entertainment-Sparte des Elektro-Riesen Sony eingereicht, die für die Updates von Geräten aus der Unterhaltungssparte zuständig ist. Konkret geht es um das jüngste Update (3.2) für die Videospielkonsole PlayStation3, mit dem das Open Source Betriebssystem Linux von der Konsole verbannt wurde.
Linux als Kaufgrund
Wie berichtet ist das Update seit dem ersten
April verfügbar. Nach dessen Installation müssen die User auf Linux
verzichten. Besitzer die es nicht installieren, bleiben von der Sperre zwar
verschont, können jedoch nicht auf die neuesten Funktionen zurückgreifen.
Und genau dagegen richtet sich nun die Sammelklage. Laut dem Initiator der
Klage war die Linux-Unterstützung ein kaufentscheidendes Argument für die
PS3. Wenn er gewusst hätte, dass Sony diese Unterstützung (mit welcher der
Konzern auch aktiv geworben hatte) aufgibt, hätte er sich für ein billigeres
Konkurrenzmodell (Xbox 360 oder Wii) entschieden.
Gegenargument
Sony rechtfertigte die Linux-Sperre mit
nachweisbaren Sicherheitsbedenken. Denn wenige Wochen bevor das neue Update
bereitgestellt wurde, gelang es erstmals einem Hacker, die
PS3 zu knacken.
Fünf Millionen Dollar
Dieses Argument halten der Initiator
und seine über hundert Mitstreiter jedoch für nichtig und fordern deshalb
eine Schadenersatzzahlung von Sony. Konkret fordern sie von Sony die
entstandenen Kosten (zwischen November 2006 und Ende März 2010) zurück.
Diese sollen sich auf die stattliche Summe von rund fünf Millionen Dollar
belaufen.
Mittlerweile bietet der Konzern schon das Update 3.3 an, mit dem die PS3 auch 3D-Games wiedergeben kann. An der Linux-Verbannung hat sich dadurch jedoch nichts geändert.