Kurios

Samsung warnt vor eigenen Fernsehern

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Grund zur Vorsicht: Die TV-Geräte hören private Gespräche mit.

Samsung rät Besitzern seiner Smart-TVs (internetfähig), vorsichtig bei privaten Gesprächen im eigenen Wohnzimmer zu sein. Wenn die Bedienung per Sprache eingeschaltet sei, hörten die Geräte allem zu, was in dem Raum geschieht. Diese Daten werden an Drittanbieter übertragen, wie Samsung in den Nutzungsbedingungen schreibt. Besitzer der smarten Fernseher sollten sich dessen bewusst sein, wenn sie "persönliche oder sensible Informationen" aussprechen.

Entwarnung
Am Montagnachmittag gab Samsung Besitzern, bei denen Ängste vor einer Bespitzelung im Wohnzimmer geweckt wurden, jedoch Entwarnung. Nutzer müssten erst per Knopfdruck auf der Fernbedienung eine Suchanfrage über Sprachbefehl aktivierten. Erst dann würden Tonaufnahmen an Drittanbieter übermittelt, sagte ein Samsung-Sprecher. Ausdrücklich nur für diesen Fall sei die Warnung in den Nutzungsbedingungen gedacht, dass dabei auch eventuelle vertrauliche Gespräche übertragen werden könnten. Der allgemein formulierte Satz in den Nutzungsbedingungen ließ die Interpretation zu, dass die Fernseher ständig Mitschnitte aus dem Raum übertragen könnten. Das sei nicht der Fall, versicherte der Sprecher.

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Eine weitere Funktion, bei der per Sprachsteuerung etwa die Lautstärke oder der Kanal geändert werden können, arbeite grundsätzlich ohne Internet-Verbindung. Der Fernseher reagiert dabei an bestimmte Code-Wörter wie "Hi, TV" oder "Smart-TV". Um sie aus dem Sprachfluss herauszuhören, muss er zwar permanent zuhören. Aber die Sprachinformationen würden dabei ausschließlich im Gerät selbst verarbeitet, betonte der Samsung-Sprecher.

Diskussionsstoff
Die ursprüngliche Warnung von Samsung sorgte am Wochenende für Diskussionen. Einige Internetnutzer sahen sich an die Überwachungsmethoden aus dem Roman "1984" erinnert. Der Elektronikkonzern erklärte der US-Webseite "The Daily Beast", man nehme die Privatsphäre der Kunden sehr ernst. Die Daten würden verschlüsselt übertragen, um sie gegen Fremde zu schützen. An welche Drittanbieter die Daten übermittelt werden, teilte Samsung nicht mit.

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Auch LG betroffen
Samsung ist hierbei übrigens kein Einzelfall. Wie berichtet, gab es bei internetfähigen Fernsehern von LG bereits im Jahr 2013 einen "Schnüffelverdacht".

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