Deutschland

Stuttgart gegen Computerspiel-Turnier

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Nach dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen werden in Deutschland nun vereinzelt klare Zeichen gesetzt.

Erst kürzlich wurden in allen deutschen „Kaufhof“-Filialen Computerspiele aus den Regalen genommen, welche für Jugendliche unter 18 Jahren verboten sind. Die Metro-Group wollte damit eine klare Antwort auf die wieder entfachte „Killer-Spiel“-Debatte geben. Nun zeigt auch die baden-württembergische Hauptstadt Stuttgart Reaktionen.

Verbot
Am 27. März hätten in der Liederhalle in Stuttgart die verschiedensten Teams der „Electronic Sports League“ (ESL) vor versammelten Publikum gegeneinander antreten sollen. Auf dem Programm wären die Spiele „World of Warcraft“ sowie der umstrittene Taktik-Shooter „Counter-Strike“ gestanden. Der Wettbewerb wurde allerdings abgesagt, die Stadt Stuttgart sprach ein Verbot aus. „Angesichts der Ereignisse und des schrecklichen Amoklaufs in Winnenden und Wendlingen, bei dem 15 Menschen getötet wurden, können wir eine solche Veranstaltung derzeit in unserer Stadt nicht akzeptieren“ begründete der Oberbürgermeister Wolfgang Schuster (CDU) gegenüber der IT-News-Plattform heise.de seine Entscheidung.

Veranstalter trägt Schuld
Allerdings soll der Veranstalter der „Electronic Sports League“, das deutsche Unternehmen „Turtle-Entertainment“, seinen Teil zum Verbot beigetragen haben. Schon vor einer Woche hat die Stadt Stuttgart darum gebeten, auf der Veranstaltung andere Spiele zu verwenden, zumindest in Baden-Württemberg auf „Counter-Strike“ zu verzichten. In dem umstrittenen Computerspiel bekämpft man aus der Ego-Perspektive mit den verschiedensten Waffen Terroristen oder Polizei-Einheiten, je nachdem welche Seite man wählt.
Der Veranstalter jedoch bestand darauf, die besagten Spiele für den Wettbewerb verwenden zu dürfen.

"Wie beim Schach"
Ibrahim Mazari, welcher bei „Turtle Entertainment“ unter anderem für den Jugendschutz verantwortlich ist, erklärte dazu in einem Interview mit dem Stuttgarter Tagblatt, dass „niemanden die schrecklichen Ereignisse in Winnenden kalt ließen.“ Er und die Spieler der ESL, der größten Computerspiel-Liga in Europa, würden allerdings keinen Zusammenhang zwischen professionellem Elektronik-Sport und den Taten des Amok-Läufers sehen. Laut Mazari dreht sich alles um strategisches Denken und taktisches Geschick, „ein bisschen wie auch beim Schach.“

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