Die Betreiber der Online-Tauschbörse "The Pirate Bay" wurden zu je einem Jahr Haft verurteilt. Nun machten knapp tausend Schweden ihrem Unmut Luft und gingen auf die Straße.
Knapp tausend überwiegend junge Schweden sind für die Internet-Tauschbörse "The Pirate Bay" und für kostenloses Kopieren von Musik, Filmen sowie Computersoftware auf die Straße gegangen. Sie protestierten am Samstag mit einer friedlichen Kundgebung im Zentrum Stockholms gegen die Verurteilung von vier Verantwortlichen des Online-Dienstes zu je einem Jahr Haft und Schadensersatz über umgerechnet 2,7 Millionen Euro.
"Piratenpartei" will kandidieren
Über den Onlinedienst
"Pirate Bay" konnten Nutzer bisher kostenlos nach Raubkopien von Filmen,
Musik, Hörbüchern, Computerprogrammen und ähnlichen digitalen Produkten
suchen, das Material untereinander tauschen und herunterladen. Das Gericht
bei dem international als richtungweisend geltenden Prozess stufte dies als
kriminelle Verletzung des Urheberrechtes ein. Bei der Demonstration gegen
das Urteil kündigten Sprecher eine Kandidatur der schwedischen
"Piratenpartei" bei der Europawahl im Juni an. Ihr werden nach Umfragen
Chancen auf einen Sitz im EU-Parlament mit mehr als vier Prozent der Stimmen
in dem skandinavischen Land eingeräumt. Die vier Angeklagten im Prozess
gegen Pirate Bay wollen in die Berufung gehen.