Karriere-Netzwerk

Xing setzt jetzt auf die Facebook-Taktik

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Seit Mittwoch bietet das Business-Netzwerk neue Funktionen.

Xing geht seit dem 2. März den Facebook -Weg: Das Karriere-Netzwerk hat Funktionen freigeschaltet, die der große Konkurrent unter Internetnutzern populär gemacht hat. Xing-Mitglieder sehen ab sofort Neuigkeiten aus ihrem Netzwerk auf einen Blick und können diese kommentieren und weiterleiten. Mit einem Klick bekunden sie, dass sie etwas "interessant" finden. Beides erinnert an Facebook, wo der Ticker mit Aktivitäten von Freunden und der "Gefällt mir"-Button eine wichtige Rolle spielen.

Umstellung läuft
Die Funktionen sollen im Laufe des Mittwochs allen Nutzern zur Verfügung stehen. "Wir erschließen bestimmte Social-Media-Tools, mit denen man effektiv kommunizieren kann, für die Geschäftswelt", sagte Xing-Chef Stefan Groß-Selbeck der Nachrichtenagentur dpa. "Wir wollen die Aktivität der Nutzer durch diese schnelle Art der Kommunikation weiter steigern."

Kein Facebook-Konkurrent
Trotz der optischen Annäherung an Facebook sieht Groß-Selbeck sein Unternehmen nicht in Konkurrenz zum rasant wachsenden Marktführer. "Wir hören immer wieder, dass die Nutzer zwischen geschäftlicher und privater Welt unterscheiden. Ich bin einerseits Freund und Familienvater, andererseits Kollege oder Vorgesetzter", argumentierte er. Dafür sprächen auch die Zahlen: "Beruflich und privat genutzte Netzwerke wachsen gleichermaßen."

Apps werden nicht mehr forciert
Dagegen hat Xing den Versuch weitgehend aufgegeben, die Plattform mit Hilfe von Programmen externer Entwickler zu erweitern. "Die Apps haben sich im Business-Kontext nicht so entwickelt wie erhofft. Deswegen haben wir das Thema nicht mehr groß vorangetrieben", sagte Groß-Selbeck. Xing hatte 2009 eine entsprechende Schnittstelle in seine Plattform integriert, ließ aber nur ausgewählte Apps zu. Groß-Selbeck betonte, dass die Entwicklung auch so voranschreite. Ein Team von 100 Mitarbeitern entwickle die Plattform weiter.

Xing wurde 2003 gegründet und richtet sich vor allem an berufliche Nutzer. Die Plattform hat nach eigenen Angaben mehr als 10 Millionen Mitglieder, davon rund 4,2 Millionen im deutschsprachigen Raum. Ein Großteil der Einnahmen des börsennotierten Unternehmens stammt aus Abozahlungen für sogenannte Premium-Mitglieder, die die volle Funktionalität des Portals nutzen können.

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