Fit im Schritt

Neuer Trend: Intimkorrektur

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Viele Frauen leiden darunter, doch kaum eine spricht darüber: Vergrößerte oder asymmetrische innere Schamlippen sind nicht nur ein ästhetisches, sondern häufig auch ein medizinisches Problem.

Nicht alle Frauen sind mit ihrem Intimbereich zufrieden. Ragen die inneren Schamlippen deutlich über die äußeren hinaus – infolge ge­netischer Veranlagung, hormoneller Einflüsse, durch Verlust der Gewebespannung nach einer Schwangerschaft oder im Zuge des Alters –, wird dies von vielen als unästhetisch empfunden. Die Betroffenen haben Hemmungen, sich nackt zu zeigen, und vermeiden sogar den Gang in die Sauna. Ausgeprägte Schamlippen sind aber nicht nur ein ästhetisches Pro­blem. Oft kann dadurch der Scheiden­eingang nicht mehr richtig abgeschlossen und so die Scheide vor Austrocknung, dem Eindringen von Fremdkörpern und Keimen geschützt werden. Immer wiederkehrende Entzündungen und Harnwegsinfekte sind die Folge. Auch Schmerzen bei sportlichen Aktivitäten oder beim Intimverkehr zählen zu den häufigsten Gründen für eine chirurgische Schamlippenverkleinerung.

Dr. Andreas Nather im Talk 1/5

Welche Gründe gibt es für den Eingriff?

Dr. Andreas Nather: Neben ästhetischen Gründen sind es Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, beim Sport oder einfach beim Tragen enger Kleidung. Ebenso rezidivierende Infektionen und Harnwegsinfekte.

Tabuthema

Die Korrektur der inneren Schamlippen ist mittlerweile die häufigste Operation im Bereich der ästhetischen Intimchirurgie. Die weibliche Intimregion ist aber nach wie vor ein Tabuthema. Auch Sabine S. litt lange Zeit unter ihren ausgeprägten inneren Schamlippen. „Ich hatte Schmerzen beim Reiten und Radfahren, war ständig wund, und auch beim Geschlechtsverkehr hatte ich Probleme“, erzählt sie. Darüber gesprochen hat die 35-Jährige aber kaum mit jemandem, auch nicht über ihren Entschluss zur Intimkorrektur vor zwei Jahren. „Das Thema ist mir peinlich“, so Sabine S., „selbst meinem jetzigen Freund habe ich nichts davon erzählt.“

Ablauf einer Labioplastik

Der erste Schritt für eine Labioplastik,
so der medizinische Ausdruck für die Schamlippenkorrektur, ist ein ausführliches Beratungsgespräch. „Unter Berücksichtigung der Vorstellung der Patientin, der anatomischen Voraussetzungen und der operativen Möglichkeiten wird die Operation geplant“, erklärt Gynäkologe Dr. Andreas Nather, Teil des Gründerteams von Woman & Health. Der Eingriff erfolgt ambulant in örtlicher Betäubung beziehungsweise unter kurzer Vollnarkose. Dabei wird die überschüssige Haut entfernt, und die Wundränder werden verschlossen. Nach einer Ruhephase von etwa zwei Stunden kann die Patientin sofort wieder nach Hause gehen. Für die nächsten Tage ist Ruhe angesagt. Auftretende Schwellungen und leichte Blut­ergüsse klingen nach wenigen Tagen wieder ab. In den ersten vier Wochen nach der Operation sollte auf Geschlechtsverkehr und sportliche Aktivitäten, vor allem Reiten und Radfahren, verzichtet werden, um den Heilungsprozess nicht zu gefährden. Nach vier bis sechs Wochen ist die Wunde vollständig verheilt.

Experten gefragt

Die Schamlippenkorrektur ist für einen Spezialisten ein Routineeingriff. Obwohl nur Hautüberschuss entfernt wird, ist die Operation aber nicht zu unterschätzen. Anatomisch-funktionelle Aspekte, wie Blutversorgung oder Reizleitung, sind zu beachten, und es darf nicht zu viel Haut entfernt werden. Die Schamlippen müssen nach der Korrektur den Scheideneingang gut verschließen. „Sehr kleine Schamlippen können dies nicht erfüllen. Deshalb muss bei der Korrektur das Gleichgewicht zwischen Form und Funktion gewahrt werden“, so Dr. Nather. Sabine S. ist mit dem Ergebnis ihrer Operation zufrieden. „Endlich kann ich meine Lieblingssportarten wieder beschwerdefrei ausüben. Auch die Angst vor Schmerzen beim Geschlechtsverkehr ist weg.“

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