Was wir konsumieren, hat umfassende Auswirkungen auf unsere Umwelt. Wie Sie sich ressourcenschonender ernähren und dabei viel für Ihre Gesundheit tun können, lesen Sie hier.
Ganze 80 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent produziert allein unser kleines Land Österreich. Diese riesige Menge Kohlenstoffdioxid wird in der Umwelt freigesetzt. Neben den Sektoren Industrie und Verkehr ist die Landwirtschaft ein Hauptverursacher für die Emissionen: Hierbei gilt es zu bedenken, dass die Lebensmittelproduktion als Ganzes in sämtliche andere Sektoren hineinwirkt und so besonders große Auswirkungen auf die klimatische Entwicklung hat – beginnend bei der Rodung von Wald zugunsten landwirtschaftlicher Nutzflächen bis hin zum mitunter weiten Transport von Rohstoffen, Tieren und fertigen Nahrungsmitteln. Die gute Nachricht ist, dass jeder Einzelne diese Entwicklung mit einer Handvoll Ernährungsmaßnahmen positiv beeinflussen kann. Die noch bessere Nachricht: Umweltschonendes Essen nützt auch der Gesundheit. Denn was der Erde guttut, tut auch dem Körper gut.
Entwurf der „Umwelt-Diät“
Expertinnen und Experten der EAT-Lancet Commission haben eine Ernährungsformel entwickelt, die genau dies schaffen soll, nämlich Körper und Planet gesund halten: die „Planetary Health Diet“. Ein „nachhaltiger Teller“ ist das Ziel der Ernährungsweise. Im Wesentlichen wird der Fokus auf mehr Gemüse und Obst gelegt. Vollkorn, pflanzliches Protein und ungesättigte pflanzliche Fette werden ebenfalls großgeschrieben. Der Fleischkonsum, der besonders negativ zur Klimabilanz beiträgt, wird – wohl für die meisten – stark gedrosselt. Auch Milchprodukte und Zucker werden begrenzt. Die Experten definieren klare Mengenempfehlungen (s. re.). Auch die täglich konsumierte Kalorienmenge stellt einen entscheidenden Faktor dar: Die Wissenschaftler empfehlen als täglichen kalorischen Richtwert für Erwachsene 2.500 Kalorien. Diese Zahl muss jedoch individuell, entsprechend Aktivitätslevel, Alter, Größe und Geschlecht adaptiert werden. Eine zu kalorienreiche Ernährung schadet nicht nur der Gesundheit, sondern auch dem Klima: Wir essen mehr, als wir brauchen.
Tägliche Entscheidungen sind ausschlaggebend
Nachhaltiges Essen geht über die Reduktion von Fleisch hinaus. Auch abseits der „Planetary Health Diet“-Mengenempfehlungen kann jede und jeder viel dazu beitragen, die Umwelt zu schonen, und dabei auch die eigene Gesundheit fördern. Wer etwa vorwiegend regionale Lebensmittel kauft, erspart ihnen nicht nur lange Transportwege, die große Mengen an Abgasemissionen verursachen, sondern kauft in der Regel auch frischer und vitaminreicher und damit gesünder ein. Ähnliches gilt für saisonale Lebensmittel: Gemüse und Obst, die Saison haben, sind besonders nährstoffreich und schmackhaft. Beim saisonalen Kauf werden auch Abgase eingespart. Bei der Verpackung von Lebensmitteln entscheiden Sie ebenfalls mit, wie stark die Umwelt belastet wird: Wer Plastik reduziert, auf Wiederverwertbarkeit setzt und Fertigprodukte vermeidet, ernährt sich automatisch nachhaltiger und trägt zur Reduktion von Müll bei, der unseren Planeten massiv belastet.
✏ So viel sollten wir essen
- 300 Gramm Gemüse |
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Buchtipps:
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„Das Klimakochbuch“ von Boris Demrovski, erschienen im Franckh-Kosmos Verlag, ab 18,50 Euro.
„Vegan Low Budget“ von Niko Rittenau und Sebastian Copien, erschienen im Becker Joest Volk Verlag, 20,60 Euro.