Immer wieder heißt es - auch von Ärzten - man soll viel trinken. Denn nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter benötigt der Körper ausreichend Flüssigkeit. Mit der kommenden Heizperiode trocknen sonst die Schleimhäute aus und dies macht das Immunsystem anfälliger für Krankheiten. Gerne wüssten viele von uns eine Mengenangabe, wenn es um den Tagesbedarf der Flüssigkeit geht. Im Schnitt, so sagt man, würden zwei Liter reichen. Australische Wissenschaftler sind nun aber bei ihren Forschungen zu einem anderen Schluss gekommen und räumen mit sämtlichen Mengenempfehlungen auf.
Der Körper weiß, was er braucht
Michael Farrell von der Monash University in Melbourne und sein Team kamen nach ihren Forschungen zu folgendem simplen Ratschlag: "Trinken Sie dann, wenn Sie durstig sind". Die australischen Forscher konnten in ihrer Studie nämlich zeigen, dass der menschliche Körper durchaus in der Lage ist, selbst einzuschätzen, wann er Flüssigkeit bedarf und wann nicht. Durch ein Durstgefühl wird der Bedarf von Wasser signalisiert und durch eine Abschwächung des Schluckreflexes zeigt der Körper, dass genügend Wasser getrunken wurde.
Kritik
Nicht für alle Experten sind die Ergebnisse der Studie eindeutig. Für die Studie wurden lediglich Selbstauskünfte der Teilnehmer und Gehirn-Scans herangezogen. Die Wissenschaftler verzichteten bei ihren Untersuchungen gänzlich auf Blutuntersuchungen, welche den Natriumgehalt im Körper bestimmen können. Damit hätte man aber wichtige Hinweise über den Wasserhaushalt im Körper liefern und die Selbstauskünfte der Teilnehmer überprüfen können.
Bei diesen Anzeichen sollten Sie mehr Wasser trinken
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1. Mundgeruch
Speichel ist ganz bedeutend für die Zahngesundheit. Mithilfe vom Speichel werden Zahnoberflächen regeneriert und gereinigt, Säuren werden abgepuffert und der Zahnschmelz wird remineralisiert. Wenn wir zu wenig trinken, bildet sich nicht genug Speichel im Mund. Die Bakterien können sich im Mund ausbreiten und verursachen Mundgeruch. Wenn der Körper dehydriert ist, bekommen wir also nicht nur Mundgeruch, sondern auch schlechte Zähne.
2. Herzrasen
Wenn wir weniger Wasser zu uns nehmen, ändert sich auch die Zusammensetzung des Blutes. Das Gleichgewicht von Mineralstoffen kann durcheinander gebracht werden. Herzrasen wird üblicherweise mit Kaliummangel, niedrigem Blutzucker oder Magnesiummangel in Verbindung gebracht.
3. Heißhunger
Wasser ist wichtig für unsere Organe und beeinflusst daher auch unsere Energieversorgung. Wenn Sie Heißhunger haben, kann das also durchaus auf Wassermangel hindeuten. Greifen Sie in diesem Fall zu wasserhaltigen Nahrungsmitteln wie Äpfel, Gurken oder Melonen.
4. Muskel- und Gelenksschmerzen
Gelenke müssen ausreichend mit Wasser versorgt werden, ansonsten kann der Gelenksknorpel dehydrieren und irreparable Schäden sind die Folge. Vor allem im Alter sollte man daher achten, genügend Wasser zu trinken, um dies vorzubeugen.Trinken wir zu wenig, kann außerdem Magnesiummangel eine Folge sein. Dieser macht sich durch Muskelkrämpfe und Schmerzen in den Beinen bemerkbar.
5. Kopfschmerzen
Das Gehirn wird durch Liquor, eine Art Flüssigkeit geschützt. Dadurch kann es nicht gegen den Schädel stoßen und wird nicht jedes Mal beschädigt, wenn wir uns bewegen. Bei Flüssigkeitsmangel wird auch der Liquor reduziert - eine der häufigsten Ursachen von Kopfschmerzen. Zusätzlich wird die Blutversorgung des Gehirns gestört.
6. Verdauungsprobleme
Wenn wir nicht genug trinken, wird das Wasser vom Stuhl entzogen. Konstipation ist die Folge.
7. Müdigkeit
Bei Dehydration können wir uns schlechter konzentrieren und sind müde. Das Herz muss stärker arbeiten, um das Blut zu pumpen, das macht uns erschöpft.
8. Dunkler Urin
Mit dem Urin werden Giftstoffe aus dem Körper gespült. Ist der Urin dünkler als sonst, dann kann daraus geschlossen werden, dass die Niere weniger Wasser zur Verfügung hat, um unseren Körper zu entgiften. Passend zum Thema: Das verrät der Urin über die Gesundheit.
9. Trockene Lippen
Unsere Haut besteht zu 30 % aus Wasser. Trinken wir nicht genug, können wir die Folgen relativ schnell anhand unserer Haut sehen.
10. Konzentrationsstörungen
Dehydration kann sogar Vergesslichkeit auslösen. Vor allem ältere Menschen trinken oft viel zu wenig. Auch Konzentrationsstörungen können auf einen Flüssigkeitsmangel hindeuten.