Wissenschaftler auf der Suche nach einer Lösung im Kampf gegen Aids
Weltweit infizieren sich jährlich noch rund 2,1 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. 1,1 Millionen sterben dabei jährlich an den Folgen der Immunschwächekrankheit. Der Kampf gegen Aids ist somit noch lange nicht gewonnen, aber es wird ständig daran geforscht, dieses Problem zu lösen. Erst vor kurzem wurde eine Studie der Universität Oxford veröffentlicht, welche Aids-Erkrankten neue Hoffnung geben könnte. Die Forscher hatten Kinder in Südafrika untersucht und kamen dabei zu einem überraschenden Ergebnis.
Immun gegen Aids?
Bei der Studie wurde herausgefunden, dass die Immunschwächekrankheit nicht unbesiegbar ist. Offenbar gab es einen kleinen Prozentsatz an Kindern, die mit dem HI-Virus infiziert waren, aber keine Symptome zeigten. Ganze zehn Prozent der 70 untersuchten Kinder in Südafrika schienen gegen Aids immun zu sein. Diese Entdeckung gibt Wissenschaftlern neue Hoffnung, im Kampf gegen diese Krankheit. Durch weitere Forschungen könnten sie der Lösung des Problems auf die Spur kommen.
Dass es eine Möglichkeit gibt, gegen den Virus natürlichen Widerstand zu leisten, haben Forscher übrigens schon länger belegt. Bislang jedoch scheinen nur nicht-menschliche Primaten dazu in der Lage zu sein. Durch natürliche Auslese haben sie es geschafft, innerhalb von ein paar tausend Jahren eine Resistenz zu entwickeln. Bei den untersuchten Kindern in Südafrika wurde nun entdeckt, dass sie auf ähnlichem Weg sein könnten. Obwohl sie mit HIV-infiziert waren, hatten die Kinder ein vergleichsweise starkes Immunsystem. Wie es dazu kommen konnte, ist den Forschern bis jetzt allerdings ein Rätsel.
Nur so viel ist bekannt: Das Immunsystem der Kinder scheint den Virus weitgehend zu ignorieren und wird dadurch nicht geschwächt. Die Reaktion des Immunsystems scheint also viel schädlicher für den Körper zu sein als der Virus selbst. Jedoch ist noch unklar, ob sich die Reaktion des Immunsystems auf den Virus bei den Kindern im Erwachsenenalter ändern wird. Wissenschaftler Philip Goulder ist dennoch überzeugt, dass die Forscher viel von diesen Kindern lernen können.
Die Abkürzung AIDS steht für Acquired Immuno Deficiency Syndrome, was so viel wie "erworbenes Immunschwäche-Syndrom" bedeutet. HIV wird vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen, aber auch infizierte Blutprodukte sowie verunreinigte Spritzen bei Drogenabhängigen kommen als Auslöser infrage.