Jede 2. Frau leidet mindestens einmal im Leben an einem Harnwegsinfekt. Vor allem die Badesaison birgt Risiken. Da die Harnröhre der Frauen kürzer ist als die der Männer, sind diese viel öfter von einer Infektion betroffen. Auch bei der Hygiene sollten Frauen achtsamer sein. Der Harnröhrenausgang liegt gleich in der Nähe des Darmausganges. Darmbakterien können dadurch sehr leicht eindringen und eine Blasenentzündung verursachen. Unter Zystitis wird eine aufsteigende Entzündung der Harnwege verstanden. Dabei können Blasenschleimhaut, Harnröhre, Harnleiter und in schlimmen Fällen sogar das Nierenbecken betroffen sein. Ist die Entzündung immer wiederkehrend, so spricht man von einer chronischen Zystitis beziehungsweise einem chronischen Harnwegsinfekt.
Wie Sie Ihre Blase stärken
1/5
1. Ausreichend trinken
Achten Sie in erster Linie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr – die Faustregel besagt: mindestens zwei Liter am Tag! Besonders empfohlen wird Wasser. Wer viel trinkt, muss auch dementsprechend oft auf die Toilette – das spült die Harnwege, und Keime haben keine Chance, sich festzusetzen. Tipp: Sobald Sie einen Harndrang verspüren, sollten Sie sofort zur Toilette gehen. Wer den Harn zurückhält, erhöht die Muskelspannung und riskiert Verkrampfungen der Blasenmuskulatur – vier- bis sechsmaliges Wasserlassen pro Tag ist normal! PS: Kräutertees und Fruchtsäfte können zusätzlich ob ihrer Inhaltsstoffe die Blase stärken.
2. Wunderbeere Cranberry
Die Moosbeere, heute meist als Cranberry bekannt, ist eine wahre Wunderwaffe im Kampf gegen Harnwegsinfekte! Aber auch präventiv sind die roten Beeren fast ungeschlagen: Die Vitaminbombe enthält einzigartige Inhaltsstoffe (vor allem hocheffektive A-Proanthocyanidine), die verhindern, dass sich Keime in den Harnwegen festsetzen – so kann es erst gar nicht zu einer Entzündung kommen. Wenn doch, besticht die Frucht durch ihre antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung – ein wahrer Allrounder!
3. Warm halten
Halten Sie sich und vor allem Ihren Unterleib ausreichend warm – die Nieren-Blasen-Region ist besonders anfällig für Kälte. Bitte keine kalten Füße bekommen – diese führen zu einer Minderdurchblutung des Unterleibs. Unterkühlung und ergo ein geschwächtes Immunsystem sind die Folge. Zur Verbesserung der Durchblutung im Unterleib dienen warme Fußbäder. Tipp: Nasse oder durchschwitzte Kleidung gleich wechseln. Vorbeugend das Immunsystem mit Vitamin-C-reichem Obst stärken.
4. Natürliche Stärkung
Ob akut oder präventiv – für viele stellen homöopathische Arzneien die Mittel erster Wahl dar. „Berberis vulgaris“ ist ein beliebtes Mittel bei Blasenbeschwerden. Diese Pflanze gibt es in verschiedenen Darreichungsformen – am häufigsten verwendet werden Globuli und Tropfen. Besprechen Sie mit Ihrem Homöopathen, was für Sie am geeignetsten ist. Tipp: Auch zur präventiven Anwendung bei wiederkehrenden Beschwerden.
5. Hygiene mit Maß und Ziel
Übertriebene Pflege im Intimbereich schadet nicht nur empfindlicher Haut, sondern kann den körpereigenen Säureschutzmantel so strapazieren, dass der Intimbereich anfälliger für Keime wird. Deshalb auf sanfte Intimreinigungsprodukte (Lotionen, Sprays) zurückgreifen – aber auch hier gilt, mit Maß und Ziel! Hygiene-Tipp: Es ist wichtig, nach dem Stuhlgang immer von vorne nach hinten zu wischen – andernfalls können Darmbakterien in die Harnröhre eindringen und eine Infektion begünstigen. Nach dem Geschlechtsverkehr sollte man die Blase entleeren, um etwaige Keime auszuschwemmen.