Unterschiede im Überblick
1. Anatomie
Frauen haben feinere Gefäße (erschwert Katheteruntersuchungen), einen höheren Körperfettanteil und niedrigeren Blutdruck. Das bedeutet, Frauenherzen schlagen schneller und „verbrauchen“ sich rascher. Männer haben im Verhältnis zum Körper ein um 10 Prozent größeres Herz und mehr Hämoglobin (daran ist der Sauerstoff gebunden), wodurch Frauen im Vergleich weniger Sauerstoff haben.
2. Symptome
Ein Herzinfarkt kann bei Frauen unter völlig anderen Symptomen wie Übelkeit, Oberbauchschmerzen, Rücken- oder Zahnschmerzen auftreten. Dadurch gehen sie oft erst spät zum Arzt und werden auch dort oft mit ihren Beschwerden nicht ernst genommen oder falsch diagnostiziert.
3. Medikamente
Medikamente werden für Frauen oft falsch dosiert, außerdem reagieren sie anders als Männer. Aspirin (häufig nach einem Infarkt verabreicht) hat bei Männern stärkere blutgerinnungshemmende Wirkung und ist bei manchen Frauen wirkungslos. Bestimmte Herzrhythmusmedikamente können bei Frauen in höherer Dosierung sogar tödlich wirken. Medikamentenstudien werden aber fast ausschließlich an Männern durchgeführt.
4. Belastung
Frauen tragen die Mehrfachbelastung Beruf, Haushalt, Familie, sind in der Regel die Gesundheitserhalterinnen der Familie, denken oft an sich zuletzt und ignorieren ihre Beschwerden. Weitere belastende Faktoren: Pille, Rauchen, schlechtere Verarbeitung von emotionalem Stress, höherer Körperfettanteil, Schwangerschaften.