Früherkennung von Brustkrebs hat Grenzen

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Der Schreck ist in der Regel groß, wenn Frauen ein Knötchen in ihrer Brust entdecken. Dank Früherkennung können Brustveränderungen oft bereits im Anfangsstadium erkannt werden. Aber es gibt auch Fehldiagnosen: Besonders bei der Mammografie geraten immer wieder kerngesunde Frauen unter Krebsverdacht.

Im Durchschnitt sind Frauen bei der Diagnose 63 Jahre alt. Aber es trifft auch junge Frauen wie die Sängerinnen Kylie Minogue und Anastacia oder die Moderatorin Miriam Pielhau. "Brustkrebs zieht sich durch alle Altersstufen", sagt Christian Albring, Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte in München.

Die Angst, irgendwann selbst betroffen zu sein, beschäftigt viele Frauen. "Frauen fühlen sich heute regelrecht bedroht", sagt Prof. Ingrid Mühlhauser, Gesundheitswissenschaftlerin an der Universität Hamburg. Sie sieht die Gründe in Präventionskampagnen mit Aussagen, wie: "Jedes Jahr erkranken zehn Prozent aller Frauen an Brustkrebs". Immer wieder würden für griffige Slogans Prozentwerte benutzt, die niemand versteht. Mühlhauser wünscht sich mehr Klarheit: "Warum schreibt keiner, dass zwar 3 von 100 Frauen an Brustkrebs sterben, 20 jedoch an anderen Krebserkrankungen?"

Christian Albring hält dagegen: "Man sollte die Statistik nicht überbewerten, aber auch nicht verharmlosen." Der Facharzt rät allen Frauen, einmal jährlich zur Krebsvorsorge zum Gynäkologen zu gehen. "Ab 50 Jahren sollte zusätzlich alle zwei Jahre die Mammografie genutzt werden."

Die Röntgenaufnahme der Brüste hilft vor allem bei der Früherkennung winziger Krebsgeschwülste. "Wir können Krebs ab einer Größe von wenigen Millimetern erkennen", sagt Karin Bock vom Referenzzentrum Mammographie Südwest in Marburg.

So positiv diese Aspekte klingen, Ingrid Mühlhäuser rät Frauen, sich vor einer Mammografie umfassend zu informieren: "Frauen müssen die möglichen Vor- und Nachteile abwägen." So geraten für die Abklärung eines unklaren Befundes immer wieder kerngesunde Frauen in die Untersuchungsmaschinerie. Karin Bock erklärt: "Mittels Ultraschall oder einer zusätzlichen Röntgenuntersuchung wird ein verdächtiger Befund weiter untersucht." In speziellen Fällen, zum Beispiel wenn durch die apparative Diagnostik ein bösartiger Befund nicht ausgeschlossen werden kann, sei auch eine Biopsie erforderlich. Dies betreffe ungefähr 1 bis 2 von 100 Frauen, wobei bei einer der Verdacht auf einen bösartigen Tumor bestätigt wird.

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