Zeugungsunfähigkeit kann vielfältige Gründe haben. Bei einigen davon heißt die Lösung In-Vitro-Fertilisation (IVF).
„In vitro“ heißt zu Deutsch „im Glas“ und bezeichnet eine Methode der künstlichen Befruchtung. Der Grund für die Erwägung von IVF ist eine bestehende Zeugungsunfähigkeit – diese kann bei Frau oder Mann (oder beiden) liegen und vielfältige Ursachen haben.
Ablauf einer IVF-Behandlung
Die Chancen auf eine Schwangerschaft durch IVF liegen im Mittelfeld: bei etwa 30 bis 40 Prozent pro Zyklus. Allerdings muss diese Methode auf die jeweilige Form der Unfruchtbarkeit „passen“. Nicht alle Fruchtbarkeitsprobleme können mit IVF umgangen werden. Doch wie funktioniert eine IVF-Befruchtung und was muss passieren, damit sie erfolgreich verläuft?
Ablauf: So funktioniert eine künstliche Befruchtung (IVF)
1/8
1. Hormonelle Stimulation
Der erste Schritt ist eine vorbereitende Hormonbehandlung. Mittels Injektionen und/oder oraler Medikamente werden die Eierstöcke hormonell dazu angeregt, mehrere befruchtungsfähige Eizellen zu produzieren. Dadurch wird der Körper vorbereitet und gleichzeitig werden so möglichst viele Eizellen zur weiteren Behandlung gewonnen. Diese Hormonbehandlung kann die Patientin normalerweise selbst zuhause durchführen. Mittels Ultraschalluntersuchung wird des Wachstum der Follikel (Eibläschen) kontrolliert: Haben diese eine bestimmte Größe erreicht, dann wird durch Verabreichung eines anderen Hormons ein Eisprung ausgelöst. So können die Eizellen zum idealen Zeitpunkt (kurz vor dem Eisprung) entnommen werden.
2. Die Eizellen-Entnahme
36 Stunden nach der künstlichen Auslösung des Eisprungs werden die Eibläschen entnommen und die Eizellen daraus extrahiert. Diese werden in ein spezielles Nährmedium für optimales Wachstum gelegt und in einem Brutschrank aufbewahrt.
3. Die Samengewinnung
Jetzt ist der Mann gefragt: Er muss die für die Befruchtung notwendigen Samen produzieren. Das macht er im Normalfall direkt in der Klinik (natürlich in der nötigen Privatsphäre), damit die Samenzellen möglichst frisch sind und gleich vor Ort weiterverwendet werden können.
4. Die Befruchtung (nach der Methode „Konventionelle IVF“)
Für die Befruchtung werden die Spermien aufbereitet und dann mit den Einzellen zusammengebracht. Die Befruchtung funktioniert sozusagen auf (fast) natürliche Art und Weise. Am nächsten Tag wird überprüft, wie viele der Eizellen befruchtet wurden.
5. Der Embryotransfer
Wenige Tage nach der Befruchtung werden zwei bis drei der befruchteten Eizellen (Embryos) in die Gebärmutter eingebracht. Zwei bis drei deshalb, weil dadurch die Chancen, dass sich ein Embryo erfolgreich einnistet, erhöht werden. Es kann dadurch auch vorkommen, dass sich zwei Embryos entwickeln. In weiterer Folge kann das Zwillinge bedeuten, muss es aber nicht.
6. Der Embryo „schlüpft“ („Assisted Laser Hatching“ oder ALH)
Um sich gänzlich in der Gebärmutter einnisten zu können, muss ein Embryo seine „Hülle“ ablegen. In manchen Fällen ist diese Hülle sehr dick oder verhärtet, wodurch der Embryo sie nicht alleine abwerfen kann. Mittels Laser kann die Schicht aber eingeritzt oder ausgedünnt werden, um dem Embryo das „Schlüpfen“ zu erleichtern.
7. Die Einnistung
Die nächste Phase ist die sogenannte Gelbkörperphase. Der Frau werden Medikamente verabreicht, die die Gelbkörper-Produktion unterstützen und so noch einmal die Einnistung des Embryos positiv beeinflussen und die Gebärmutter vorbereiten sollen.
8. Schwangerschaft?
Im Idealfall bleibt der Embryo danach eingenistet und entwickelt sich weiter. Eine Schwangerschaft kann frühestens zwei Wochen nach Befruchtung der Eizellen festgestellt werden. Das Schwangerschaftshormon hCG lässt sich dann gegebenenfalls im Blut oder im Urin nachweisen.
Video: So funktioniert eine künstliche Befruchtung (IVF)
Weitere Informationen können Sie unter wunschbaby.at oder kinderwunsch.at nachlesen.