Eine gezielte Therapie hat nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen 15 Jahren etwa 36 Millionen Menschen von Tuberkulose geheilt. Die DOTS genannte direkt überwachte Kurzzeittherapie werde seit 1994 eingesetzt und habe somit rund acht Millionen Menschenleben gerettet, berichtete die WHO am Dienstag in Washington und Genf.
Insgesamt sei das schon ältere Stopp-Tuberkulose-Programm äußerst erfolgreich, so die WHO. Daten der vergangenen zwölf Monate zeigten, dass in diesem Zeitraum mit 2,3 Millionen noch nie so viele Menschen erfolgreich hätten geheilt werden können. Das sind 87 Prozent der behandelten Patienten. Das Ziel liegt bei 85 Prozent und sei somit erstmals seit 1991 übertroffen worden, als das Programm gestartet wurde. Dies gelang in 53 Ländern, berichtete die Organisation.
Die Antibiotika-Behandlung der Tuberkulose, die meistens die Lunge befällt, dauert viele Monate und erfordert große Disziplin. Abgebrochene Therapien können dazu führen, dass immer mehr Erregerstämme resistent werden. Besonders anfällig für die Krankheit sind arme oder immungeschwächte Patienten wie HIV-Infizierte.
Auch wird den WHO-Angaben zufolge ein Anstieg der Fälle mit multiresistenten Tuberkulose-Erregern verzeichnet. DOTS steht unter anderem für den politischen Willen zur Bekämpfung, einer steigenden und langfristigen Finanzierung, einer hohen Entdeckungsrate durch Untersuchungen sowie einer Standardbehandlung mit stetiger Überwachung.