Soll zum besseren Verständnis des Virus beitragen
Das Universitätsspital in Lausanne in der Schweiz (CHUV) hat ein weltweites Register für am Zika-Virus erkrankte Frauen während Schwangerschaften ausgearbeitet. Es soll dazu beitragen, das Virus besser zu verstehen.
Großangelegte epidemiologische Studien nötig
Die Spezialisten David Baud und Alice Panchaud veröffentlichten am Dienstag einen Artikel zum Zika-Register in der Wissenschafts-Zeitschrift "The Lancet ID", wie das CHUV mitteilte. Das Register soll möglichst viele Frauen erfassen, die während der Schwangerschaft vom Zika-Virus betroffen sind.
Für die Lausanner Forscher sind großangelegte epidemiologische Studien notwendig, um das Virus zu analysieren. "Wir hatten die Idee bei der Feststellung, dass zahlreiche Fragen zum Virus unbeantwortet bleiben und eine Antwort nur durch eine große Anzahl untersuchter Fälle gegeben werden kann", sagte David Baud.
Bisher veröffentlichte Studien umfassten nur einige Fälle, ohne andere mögliche Geburtsfehler am Hirn auszuschließen. Das Virus kann eine seltene Schädelfehlbildung namens Mikrozephalie bei Babys auslösen. Es wird hauptsächlich durch Moskitos übertragen.
Noch viele Fragen ungeklärt
Um die notwendigen Daten zu Zika-Erkrankungen zu erhalten, hat das CHUV 4000 Anfragen zur Zusammenarbeit an Geburtshelfer rund um die Welt versandt. Die Daten werden in Lausanne analysiert. Das CHUV erhofft sich so, Daten von mehreren hundert Fällen zu sammeln.
Bisher führen einzig die USA ein Register, aber nur für ihr Territorium, sagte David Baud. Die Lausanner Forscher wollen unter anderem die Frage beantworten, ob die Übertragung durch Geschlechtsverkehr ebenso gefährlich ist wie jene durch Mücken.
Zurzeit scheine die Zahl der Schädelfehlbildungen eher auf Mücken zurückzuführen sein, hielt Baud fest. Gegen das Zika-Virus gibt es bisher keine Behandlung.