Im Kampf gegen die Vereinbarung zwischen GKK und Ärztekammer Salzburg über die Verschreibung möglichst kostengünstiger Medikamente hat nun die österreichische Pharmaindustrie neue Munition vorgebracht: Sie veröffentlicht eine Umfrage, die - wenig überraschend - das Ergebnis erbrachte, dass die Bevölkerung die Medikamentenvereinbarung ablehnt.
Konkret sprechen sich laut dieser Umfrage 62 Prozent der Salzburger über 40 Jahre gegen diese Vereinbarung aus, wie der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig) in einer Aussendung mitteilte. Vielmehr sollten die Ärzte nach eigenem Wissen und eigenen Erfahrungen entscheiden können, welche Medikamente sie ihren Patienten verschreiben.
Für mehr als die Hälfte der Befragten (54 Prozent) ist die "Zwei-Klassen-Medizin" bereits Wirklichkeit. Ein weiteres Viertel befürchtet, dass sich das Gesundheitssystem in Richtung dieser "Zwei-Klassen-Medizin" entwickelt. Die Ursachen der Kostensteigerung im Gesundheitssystem führt die Salzburger Bevölkerung in erster Linie auf den zunehmenden Bevölkerungsanteil an älteren Personen zurück.
Die wichtigsten Sparpotenziale bei den Kassenausgaben sehen die Menschen - so die Umfrage - im Verwaltungsbereich. Einsparungen bei ärztlich verordneten Medikamenten werden mehrheitlich abgelehnt, anzusetzen sei primär bei den Verwaltungs- und Organisationsstrukturen des Kassensystems.