Stress ist Gift: Alles mit der Ruhe!
Schutzmechanismus
Ein schneller Herzschlag ist in gefährlichen Situationen ein Überlebensvorteil. Er befähigt uns zu Kampf oder Flucht, indem mehr Blut und damit mehr Sauerstoff in die Zellen gepumpt wird. Gesteuert wird dieses urmenschliche Notfallsystem, das uns bis heute erhalten blieb, vom limbischen System, dem ältesten Teil unseres Gehirns. Wie ein General wacht es über Blutdruck, Herzfrequenz, Schlaf sowie das Hormon- und Immunsystem. Geraten wir in eine stressige Situation, gibt es über den Sympathikus den Befehl zur Alarmbereitschaft: Blutdruck, Herzschlag und Atmung steigen.
Steinzeit trifft Moderne
Während wir früher durch den Anblick eines Säbelzahntigers in Ausnahmesituationen auf das limbische System angewiesen waren, stehen wir heute vor einem großen Problem. Sei es der Spagat zwischen Job und Familie, die ständige berufliche Verfügbarkeit oder die Verantwortungen, die wir im Alltag zu tragen haben – durch anhaltende Erregungszustände, die in unserer auf Stress gepolten Gesellschaft an der Tagesordnung stehen, werden ständig Stresshormone wie Adrenalin, Noradrenalin, aber auch Kortisol ins Blut ausgeschüttet. Die Arterien sind verengt, um den Blutdruck zu erhöhen – das Herz muss mehr pumpen. Zudem steigt die Blutgerinnung und Zucker sowie Cholesterin kursieren vermehrt im Blut, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Auf Dauer ist dieser Zustand fatal für unsere Gefäße und in weiterer Folge für unser Herz.
Bewegungsmangel
Trafen unsere Vorfahren auf Gefahr, einen Säbelzahntiger, blieb ihnen nichts als Flucht oder Angriff. In beiden Fällen sorgte die körperliche Betätigung für den Abbau der Stresshormone. Der in unserer Gesellschaft stark vertretene Bewegungsmangel verhindert den Abbau der Stresshormone, was für den Körper krank machenden Dauerstress bedeutet.
Wie Sie Stress loswerden
Die einzige Möglichkeit, Stress effektiv abzubauen, ist körperliche Betätigung – ideal ist Ausdauertraining. Die dabei ausgeschütteten Glückshormone helfen uns, mit dem Stress besser umzugehen, und befreien den Kopf von omnipräsenten Stressgedanken. Am besten aber ist es, Stress gar nicht erst entstehen zu lassen. Ein halbwegs durchdachtes Zeitmanagement – der Schlüssel zur Stressreduktion in unserer Hektomatikgesellschaft –, aber auch autogenes Training, Entspannungsübungen und ein notwendiges Maß an Gelassenheit helfen uns, Stress langfristig zu reduzieren.