Nur mit Liebe zum Glück? Diese Frage würde die Psychologin Bella DePaula wohl eher verneinen. Obwohl bisherige Studien zahlreiche positive Aspekte einer glücklichen Ehe und einem erfüllten Liebesleben nachweisen konnten, wollte DePaula der Sache nochmal genauer auf die Spur gehen und untersuchte in einer großangelegten Studie 814 bisherige Forschungsarbeiten zum Thema.
Glücklich als Single
Zahlreiche Dating-Portale, Apps und vor allem unser Umfeld wollen uns nahe legen, dass glücklich sein nur zu zweit möglich ist. Nicht nur das, auch bisherige Studien kamen zu dem Ergebnis, dass Beziehungen der Schlüssel zum Glück sind
. Umso überraschender ist es, dass DePaula anhand ihrer Metastudie zu einem anderen Ergebnis kommt: Das Singledasein soll nicht nur gewisse Vorzüge haben, sondern ermöglichen, das Leben in vollen Zügen zu genießen.
Singles entwickeln sich weiter
DePaula kritisiert vor allem die bisher mangelnden Studien über das Singledasein. Vergangene Ereignisse konnten meist nur aus Studien gewonnen werden, die primär Paare untersucht hatten und Alleinstehende als Kontrollgruppen verglichen. Der Fokus liege dabei hauptsächlich bei den negativen Aspekten des Alleinseins.
Die bisher wenigen Forschungsergebnisse über alleinstehende Menschen legen jedoch nahe, dass Singles ein selbstbestimmteres Leben führen als Paare. Sie nutzen eher die Möglichkeit sich weiterzuentwickeln, haben ein erfülltes Berufsleben und kümmern sich stärker um ihr Sozialleben. Paare hingegen schotten sich oft von ihrem sozialen Umfeld ab oder ziehen sich zurück. Das bedeutet nicht unbedingt, dass das Singledasein das einzige Konzept für ein glückliches Leben ist, so die Psychologin. Vielmehr geht es darum, Verständnis für Personen aufzubringen, die aus Überzeugung alleinstehend sind. Schließlich führen viele Wege zum Glück.
9 Strategien für mehr Glück und Zufriedenheit
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1. Anderen helfen
"Täglich eine gute Tat" – so lautet der Leitspruch der Pfadfinder. Aber nicht nur Pfadfinder sollten nach dieser Devise leben. Anderen Menschen zu helfen und diese zu unterstützen ist nicht nur für die Hilfebedürftigen, sondern für jeden Menschen ein Gewinn.
2. Sich selbst loben
Nach einer gelungenen Prüfung oder einem langen Arbeitstag ist es wichtig, einmal so richtig zu entspannen und die Erleichterung wahrzunehmen. Wissenschaftler haben den sogenannten "Uff-Effekt" festgestellt. Wird das Gefühl, etwas geschafft zu haben, intensiv erlebt, stärken wir damit unser Selbstbewusstsein, weil wir spüren: Aha, ich kann etwas bewegen!
3. Dankbar sein
Nichts ist selbstverständlich und Glücksexperten meinen: Die Dankbarkeit ist der Schlüssel zum Glück. Weil die Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte des Lebens gelenkt wird und glückliche Bilder und Gefühle in Kopf und Körper entstehen. Werden Sie dankbar, auch für die kleinen Dinge in Ihrem Leben.
4. In Bewegung sein
Laufen, Gehen, Schwimmen, aber auch Rudern, Volleyball oder Fußball: Vor allem gemeinsam Sport zu machen macht glücklich. Warum? Führt eine Gruppe von Menschen Bewegungen völlig synchron aus, wie etwa beim Rudern, werden mehr Glückshormone ausgeschüttet, als wenn man allein sportelt.
5. Küssen & Kuscheln
Das "Touch Research Institute" der Universität Miami hat bewiesen, dass Berührungen von Mensch zu Mensch glücklich machen. Dabei ist die Zeit entscheidend: Mindestens 20 Sekunden soll der Hautkontakt andauern.
6. Vergleichen verboten
Messen Sie sich nie mit anderen. Besonders extrem sei der Unglücks-Effekt bei jenen, die insbesondere ihre Freunde oder Nachbarn als Maßstab nehmen. Daher ist die bessere Strategie: Fragen Sie sich selbst: "Was habe ich, was die anderen nicht haben?" So werden Sie dankbarer und zufriedener.
7. Musik hören
Tatsächlich verändert Musik den Herzschlag, den Blutdruck, die Atemfrequenz und die Muskelspannung des Menschen. Und sie beeinflusst den Hormonhaushalt. Die Klänge wirken vor allem auf Nebenniere und Hypophyse: Je nach Musikart werden verschiedene Hormone abgegeben. Wenn Sie also schlecht drauf sind, greifen Sie zum CD-Player und lassen Sie sich von Mozart oder Hits wie "Happy" (Pharell Williams) oder "Ab heute beginnt der Rest meines Lebens" (Udo Jürgens) in Stimmung bringen.
8. Offen sein für Neues
Lassen Sie sich von Situationen und Menschen mitreißen und sich begeistern. Und begeistern auch Sie Ihre Freunde. Bleiben Sie neugierig, entdeckungsfreudig und vor allem: Bleiben Sie immer offen für Neues!
9. Moment genießen
Unsere Einstellung zum Glück beeinflusst, wie viele glückliche Momente wir erleben. Genießen Sie den Augenblick. Wenn wir uns für Glückspilze halten, nehmen wir mehr glückliche Situationen wahr, als wenn wir uns für Pechvögel halten. Selbsterfüllende Prophezeiung nennt man das in der Psychologie.
Bedenken Sie aber auch, dass Glück und Glücklichsein für jeden etwas anderes bedeuten. Das heißt: Glück existiert wie die Schönheit nur in den Augen des Betrachters. Jeder von uns muss letztlich selbst entscheiden, was für ihn Glück bedeutet. Deshalb gibt es auch nicht den einen, sondern viele Wege zum persönlichen Glück, die jeder selbst herausfinden darf.