Die Behörde wirft dem Tennisstar vor, Angaben zu Bankkonten und Immobilien unterschlagen zu haben.
London - Der frühere deutsche Tennisprofi Boris Becker hat sich vor einem Londoner Gericht gegen die Vorwürfe der britischen Insolvenzbehörde gewehrt, Angaben zu Bankkonten und Immobilien unterschlagen zu haben. Er plädiere auf "nicht schuldig", sagte Becker am Donnerstag in London zu allen 28 Anklagepunkten. Die Behörde wirft Becker vor, während und nach seinem Insolvenzverfahren Bankkonten und Immobilien im großen Stil verheimlicht zu haben.
"Dieser Fall handelt davon, dass große Mengen an Geld versteckt wurden", sagte die zuständige Anwältin. Dem 52-Jährigen drohen bei einer Verurteilung bis zu sieben Jahre Haft. "Er ist völlig unschuldig und beabsichtigt, sich zu gegebener Zeit vor Gericht zu verteidigen", sagte Beckers Sprecher Aaron Stephans nach der Anhörung.
Bei dem Gerichtstermin ging es zunächst um prozessuale Details - erst am 13. September kommenden Jahres soll in London der eigentliche Prozess beginnen. Bis dahin muss Becker sich weiterhin vor Reisen bei der Insolvenzbehörde melden und seinen Pass bei Anwälten hinterlegen. Einen Antrag, diese Auflagen zu lockern, lehnte das Gericht ab.
Becker war 2017 von einem britischen Gericht für zahlungsunfähig erklärt worden. Eigentlich können Insolvenzverfahren in dem Land bereits nach einem Jahr abgeschlossen werden. Im vergangenen Jahr waren die Insolvenzauflagen gegen Becker jedoch bereits um zwölf Jahre verlängert worden, weil er Transaktionen aus der Zeit vor und nach dem Verfahren nicht ordnungsgemäß gemeldet haben soll.