Pietätlos

Joop ätzt über toten Udo Jürgens

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Designer spottet über Entertainer-Legende, stellt ihn als Schnorrer dar.

Am Donnerstag erscheint Merci, Udo - ein Buch, das Reporter Paul Sahner zu Ehren des im Dezember verstorbenen Entertainers Udo Jürgens verfasst hat. Darin kommen auch Freunde und Wegbegleiter des Sängers zu Wort. Doch nicht alle haben Gutes über ihn zu sagen. Designer Wolfgang Joop nutzt die Gelegenheit für einen Angriff auf Jürgens († 80).

Attacke
"Ich finde die Heiligsprechung dieses Mannes ziemlich ruckartig. Ich habe ihn ein paarmal im Flugzeug getroffen, dann kam er immer auf mich zugestürzt, ich sollte ein Plattencover für ihn gestalten. Und er fragte nach Klamotten aus unserer JOOP!-Herrenkollektion. Habe ich ihm dann auch geschickt", wettert Joop laut der deutschen Bild Zeitung und lässt Jürgens damit als Schnorrer erscheinen.

Auch an seiner Musik lässt der deutsche Modemacher kein gutes Haar: "Mich hat seine Musik überhaupt nie berührt. Diese Bürgerthemen Griechischer Wein und all diese seltsamen Lieder, auch Bitte mit Sahne, das sind ja alles Themen, die mir am Arsch vorbeigingen. Als ich das erste Mal sein Merci Chérie hörte, dachte ich, ach, das ist ja furchtbar!" Gut, ein Fan der Musik des österreichischen Liedermachers muss ja nicht jeder sein. Doch Wolfgang Joop schimpft noch weiter, sprich von "Altfrauenemotionalität" nennt ihn einen "Womanizer mit gefärbtem Haar" an seinem "Acryl-Klavier" und endet mit: "Entsetzlich."

Wolfgang Joop kann von Udo Jürgens ja halten, was er möchte: Doch solche Worte für ein Buch zu wählen, dass ihn kurz nach seinem Tod ehren soll, erscheint vielen als pietätlos.

Udo Jürgens: Sein Leben in Bildern

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