Präsidenten-Geburtstag

Shakira und Mae in Tschetschenien

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Auch Hollywood-Schauspieler wie Kevin Costner und Hillary Swank in Grosny.

Der umstrittene tschetschenische Republikchef Ramsan Kadyrow will an seinem 35. Geburtstag auch mit Popstars wie Shakira (34) und Vanessa Mae (32) feiern. Die Sängerin und die Geigerin hätten für den 5. Oktober in der Hauptstadt Grosny im russischen Konfliktgebiet Tschetschenien Auftritte zugesagt, teilte Kadyrow am Dienstag nach Angaben der Agentur Interfax mit. Der wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierte Kadyrow machte deutlich, dass die Stars nicht zu seinem Geburtstag eingeladen seien, sondern zum zeitgleich gefeierten Tag der Stadt und zur Eröffnung des neuen Geschäftszentrums Grosny-City.

Umstrittener Präsident
Bürgerrechtler sowie ehemalige Weggefährten werfen dem kremltreuen Kadyrow Entführungen, Folter und sogar Morde vor. Der Republikchef hat dies stets und mit allem Nachdruck zurückgewiesen. Die von blutigen Machtkämpfen zwischen radikalen Islamisten, kriminellen Banden und moskautreuen Kräften geprägte Region ist von Arbeitslosigkeit und tiefer Armut gezeichnet.

Mit Luxusuhren und fürstlichen Honoraren hatte Kadyrow auch schon Fußball-Weltstars in das Konfliktgebiet Nordkaukasus gelockt. Auch Ex-Profis bekamen für ihre Teilnahme an einer Stadioneröffnung in Grosny nach Medienberichten unter anderem eine mit Brillanten besetzte Armbanduhr im Wert von bis zu 70.000 Euro. Im März hatte Kadyrow ein Spiel mit dem deutschen Rekordnationalspieler Lothar Matthäus organisiert.

Auch Hollywood-Stars in Grosny erwartet
Nach russischen Medienberichten werden auch Hollywood-Schauspieler wie Kevin Costner und Hillary Swank am 5. Oktober in Grosny erwartet. Beobachter werten diese Auftritte als Polit-PR für den früheren Tschetschenien-Krieger, der mit solchen Aktionen auch die Schrecken der 1990er Jahre vergessen machen will. Damals wüteten zwei Bürgerkriege in der islamisch geprägten Teilrepublik.

Stars sind schon häufiger in Bedrängnis geraten, weil sie bei umstrittenen Herrschern aufgetreten waren. So spendete R&B-Sängerin Beyoncé laut US-Medien eine Million Dollar an Haiti, weil sie für diese Summe für den Gaddafi-Clan aufgetreten war.

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