Österreichische Produktion auch für Drehbuch und von der ökumenischen Jury geehrt.
Saarbrücken/Wien. Das österreichische Drama "Moneyboys" von Regisseur C.B. Yi gewinnt den Hauptpreis beim 43. Filmfestival "Max Ophüls Preis" in Saarbrücken, dessen Ausgabe 2022 mit der Onlinepreisverleihung am Mittwochabend zu Ende ging. C.B. Yi kann sich neben der Trophäe für den besten Spielfilm auch über den Drehbuchpreis und jenen der ökumenischen Jury freuen. C.B. Yis nimmt in seinem in Cannes uraufgeführten Werk die männliche Prostitution in China als Ausgangspunkt für ein Liebesdrama.
Und auch der zweite heimische Beitrag im Wettbewerb, Elena Wolffs "Para:dies", blieb nicht ohne Meriten. Wolff zeigt in "Para:dies" ein lesbisches Paar - das sie neben Julia Windischbauer selbst spielt -, das von einer Dokumentarfilmerin begleitet wird, was das gesamte Beziehungsgefüge verändert. Für ihre Leistung wurde nun Windischbauer als bester Schauspielnachwuchs geehrt.
Die Ehrung für Julia Kent und Jola Wieczorek für die Musik zum Dokumentarfilm "Stories from the Sea" sowie die Kür von Magdalena Chmielewskas "Lullaby" zum besten Kurzfilm runden die rot-weiß-rote Gewinnerliste ab. Der zweite große Gewinner des Abends neben C.B. Yi war indes der Schweizer Regisseur Lorenz Merz, der mit seinem Coming-of-Age-Rausch "Soul of a Beast" als bester Regisseur geehrt wurde und sich über den Preis der Filmkritik freuen kann, während sein Hauptdarsteller Pablo Caprez als bester Schauspielnachwuchs die Jury überzeugte.
Insgesamt wurden 80 Filme gezeigt
Insgesamt wurden beim seit 16. Jänner stattfindenden Max Ophüls Preis, der als Kaderschmiede des jungen deutschsprachigen Films gilt, 80 Filme gezeigt. Das ausgeschüttete Preisgeld betrug dabei insgesamt 118.500 Euro, von denen alleine 36.000 Euro auf den Hauptpreis entfallen. Vergeben wurde dieser Geldsegen wie schon im Vorjahr pandemiebedingt online.
Das Festival selbst wurde heuer allerdings in hybrider Form abgehalten - live in acht Kinos im Saarland und digital übertragen. Gezeigt wurde das MOP-Programm nicht nur in den Kinosälen mit 50 Prozent Besucherkapazität und unter 2G-plus-Regel, sondern in der Mehrheit auch als Streaming-Angebot.