Selbst Kriege und Katastrophen haben das nicht geschafft, was den Streikenden in Hollywood jetzt gelingen könnte: Die Absage der Oscars.
"The Show Must Go On" - Die Show muss weitergehen: Mit diesem Schlachtruf wollen die Organisatoren der Oscar-Verleihung dem Streik der Hollywood-Autoren trotzen.
Die Oscar-Verleihung könnte Quellen zufolge heuer anlässlich des Streiks zum Opfer fallen, die Zeichen stehen auf Sturm. Wenn sich die Gilde der Drehbuchautoren Amerikas (WGA) und die mit ihr sympathisierende Gilde der Filmschauspieler (SAG) querstellen, dann ist es um die Mega-Show am 24. Februar geschehen.
Einzigartig
Amerika befand sich desöfteren schon im
Ausnahmezustand, aber selbst Kriege oder Attentatsversuche auf Präsidenten
haben es bisher nicht geschafft, die Veranstaltung "abzuwürgen". Der für die
Oscar-Feier zuständige Fernsehproduzent Gil Cates betrautert: "Es
wäre eine Schande, wenn die Oscars auf diese Weise beeinträchtigt würden".
Golden Globes bereits definitiv gestorben
Immerhin ist die
zweitwichtigste Mega-Show des Jahres in Hollywood, die Verleihung der Golden
Globes, wegen des anhaltenden Streiks bereits abgesagt worden - das selbe
Schicksal könnte jetzt auch die Oscar-Verleihung treffen.
Der Filmverleger Harvey Weinstein äußert aber die Hoffnung, dass sich die Veranstalter mit der WGA auf eine Ausnahmevereinbarung einigen könnten, damit der Streik wenigstens für die große Oscar-Verleihung ausgesetzt wird. Im Zuge dessen wies dies aber der Präsident der Gilde, Patric Verrone, scharf zurück. Die Autorengewerkschaft will ihren größten Trumpf bei den stagnierenden Tarifverhandlungen keinesfalls aus der Hand geben.
Ausfall wäre enormer Schaden für Hollywood
Wienn die
Oscar-Verleihung wirklich ausfällt, wäre das ein unglaublicher Schaden für
Hollywood und alle damit verbundenen Institutionen. Fernsehzuschauer in
aller Welt müssten auf eine Show verzichten, die in den USA in ihrer
Beliebtheit nur noch vom Super Bowl, dem Finale des American Football,
übertroffen wird. Filmverleger wie Schauspieler würden darunter leiden: Der
Verlust an Publicity sowie Millionen an Werbeeinnahmen gingen durch die
Lappen.
Letzte Hoffnung
WGA-Präsident Verrone zeigt sich von all diesen
Analysen ungerührt: "Die Botschaft, die wir aussenden, lautet,
dass alle Streitpunkte erneut auf den Verhandlungstisch kommen müssen und
dass eine Einigung erzielt werden muss. Und dann werden nicht nur die großen
Gala-Shows zu den alljährlichen Preisverleihungen laufen, sondern auch die
Fernsehfilme und die Kinofilme."