Wiener Staatsoper

Größte Opern-Premiere des Jahres

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Am Sonntag feiert „The Tempest“ von Thomas Adès Premiere.

Die Kammeroper Powder Her Face über die sexuellen Ausschweifungen der Herzogin von Argyll schuf Thomas Adès (sprich: Ah-diss) 1995, da war er 24. Das Werk wurde im TV übertragen und weltweit gespielt.

2004 brachte die Londoner Covent Garden Opera Adès’ zweites Musiktheaterstück The Tempest heraus. Aufführungen in Frankfurt, Lübeck und Santa Fé folgten, 2012 erlangte die spektakuläre Produktion von Robert Lepage an der New Yorker Met, die in der koproduzierenden Staatsoper am Sonntag unter der Leitung des Komponisten in Wien Premiere hat, Weltruhm. Auch eine dritte Oper hat der sympathische Brite schon fertiggestellt: „Der Würge­engel nach dem Buñuel-Film kommt 2016 bei den Salzburger Festspielen zur Uraufführung.“ Und: „Alle zehn Jahre eine Oper reicht mir.“

The Tempest basiert auf Shakespeares später Romanze über Prospero, den Herzog von Mailand, der mit dem Luftgeist Ariel als Zauberer auf einer Insel lebt. „Ich liebe das Stück seit meiner Kindheit“, sagt Adès. „Die australische Dramatikerin Meredith Oakes hat aus Shakespeares extremer Sprache ein operntaugliches Libretto geschaffen. Shakespeare kann man nicht vertonen, er bedarf keiner Musik.“ Und: „Große Dichtung eignet sich nicht zum Opernli­bretto, wie man an Beethoven sieht.“

E. Hirschmann

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