Zurück auf der Bühne

Moretti feiert Comeback

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Martin Kušej inszenierte Sartre und zeigte: In der Hölle ist der Wurm drinnen.

Kritik. „Die Hölle, das sind die anderen.“ – So lautet der meistzitierte Satz aus Jean-Paul Sartres 1944 uraufgeführtem Stück ­Geschlossene Gesellschaft. Martin Kušej zeigt dagegen in seiner Inszenierung, die am Samstagabend im Burgtheater Premiere hatte: die Hölle, das sind wir. Er taucht den Zuschauerraum in weißes, grelles Saallicht (was Gelegenheit auch zum Studium jener Besucher gibt, die die Maskenpflicht äußerst lasch handhaben) und lässt die Spieler von dort auftreten.

Kalt. Auf der Bühne erwartet Dörte Lyssewski, Regina Fritsch und Tobias Moretti eine hohe Mauer aus grauen Hohlziegeln. In der Hölle gibt es einen weißen Kiesboden, ein paar übrig gebliebene Ziegel, die als Sitzgelegenheit dienen könnten, einen langen Tisch mit weißem Tischtuch, drei leere Rechauds, ein Brotmesser (aber kein Brot) und eine große, weiße Gurkenskulptur. Die zeitgenössische Hölle ist eben kein „Salon im Second-Empire-Stil“, sondern ein cooler Kellerraum mit schicker Kunst, und statt einer Bronze von Ferdinand Barbedienne steht da ein Objekt von Erwin Wurm.

Erfolg. Viel Applaus gab es letztendlich für Moretti und eine ziemlich fremd wirkende Geschlossene Gesellschaft von einer Gesellschaft, die derzeit große Hoffnung auf Öffnung hat.

(APA/Red)

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