Netrebko und Garanca als "Liebespaar" im Wiener Konzerthaus. Plus: Die Pläne der schwangeren Operndiva in den nächsten Monaten.
Wien kommt in den Genuss dessen, was Salzburg heuer vorenthalten bleibt: Anna Netrebko als größte Liebende der Weltliteratur. Während sie wegen ihrer Schwangerschaft Gounods Roméo et Juliette bei den Festspielen absagen musste, tritt sie ab heute zusammen mit Elina Garanca in der konzertanten Fassung von Bellinis I Capuleti e i Montecchi auf. Netrebko singt die Giulietta, Garanca den Romeo.
Alles nach Plan
Opernfreunde, die sich seit Ende Dezember um
Karten für dieses Diven-Gipfeltreffen bemühen, bangten zuletzt, ob Netrebko
überhaupt singen werde. Die Sopranistin hatte wegen einer Verkühlung zwei
Manon-Abende an der Staatsoper abgesagt. Im Konzerthaus geht man aber „davon
aus, dass sie singen wird. Die Proben liefen wie geplant“.
Gute Laune
Bei der Generalprobe jedenfalls war Netrebko – wie
sich ÖSTERREICH vergewissern konnte – so gut drauf, dass sie mit den
Musikern und Chormitgliedern auf ihre ausgelassene Art lachte und scherzte.
Garanca und Netrebko genossen die Zusammenarbeit sichtlich: „Wir sind ein
gut eingespieltes Team“, hatte Garanca schon zuvor im ÖSTERREICH-Interview
bestätigt.
Keine Spur von Konkurrenzdenken?
„Wenn wir als Rivalinnen
dargestellt werden, finde ich das lustig. Zwischen uns gibt es kein Match,
wir haben ja unterschiedliche Stimmlagen“, gibt Garanca zu bedenken. Der
Romeo bedeute für sie übrigens eine besondere Herausforderung, „da er für
eine Mezzosopranistin sehr hoch und anspruchsvoll ist“.
CD-Aufnahmen
Die Aufführungen (heute sowie am 25. und 28. April)
werden von der Deutschen Grammophon für eine CD aufgezeichnet, die 2009
erscheinen soll. Schon allein deshalb ist eine Absage Netrebkos
unwahrscheinlich. Fabio Luisi dirigiert die Wiener Symphoniker, als Solisten
sind auch Joseph Calleja (Tebaldo), Robert Gleadow (Lorenzo) und Tiziano
Bracci (Capelio) zu hören.
Babypause
Nach den drei Abenden soll Anna Netrebko die Giulietta
im Mai in Paris singen. Auf ihrem Wiener Programm steht vor der Babypause
noch das Konzert mit Rolando Villazón und Plácido Domingo (27. Juni) vor dem
Schloss Schönbrunn. Elina Garanca tritt demnächst mit Mahlers 3. im
Musikverein (3. Mai), bei einer Gala in Wien (23. Juni) und bei einem
Konzert in St. Margarethen (14. Juni) auf.
"I Capuleti e i Montecchi": Wiener Konzerthaus, 22. April, 19 Uhr