Dass es auch ohne Will Smith geht, zeigt Regisseur F. Gary Gray mit seiner Inszenierung des vierten Teils der Erfolgsreihe – Ab 14. Juni im Kino
Unglaubliche 22 Jahre ist es nun schon wieder her, dass es der blutjunge Will Smith an der Seite des etwas reiferen Tommy Lee Jones mit einer bösartigen außerirdischen Schabe zu tun bekam. Die "Men in Black" avancierten zum Kassenhit. Nach zwei Fortsetzungen in Stammbesetzung kommt nun ein neu besetzter Teil 4 am Freitag ins Kino - und macht Lust auf eine weitere Fortsetzung.
War bei den ersten drei Teilen Barry Sonnenfeld als Regisseur verpflichtet und standen ihm Smith und Jones zur Seite, sind es nun: Chris Hemsworth, Tessa Thompson und Rebecca Ferguson. Sowie, nicht zuletzt, ein bärbeißiger Liam Neeson. Die Regie kommt von F. Gary Gray, Steven Spielberg hat mitproduziert.
In Sachen Habitus hat sich nichts geändert
Schwarze Anzüge, coole Sonnenbrillen, dunkle Krawatten auf blütenweißen Hemden: In Sachen Habitus hat sich (was Fans freuen wird) rein gar nichts getan, wenn nun Hemsworth und Thompson die Nachfolge von Smith und Jones antreten. Nur, dass Agent H (Hemsworth) gern mal seine Krawatte ablegt, um sein Hemd bis zum Nabel zu öffnen. H hat sich schon einige Meriten verdient bei den "Men in Black", dieser geheimen, für die Überwachung von außerirdischen Aktivitäten zuständigen Behörde. Agentin M (Thompson) ist ganz frisch mit dabei; seit einer Begegnung in ihrer Kindheit mit einem süßen Knuddel-Alien lässt sie das Thema nicht mehr los.
Als neues Agententeam dürfen die beiden von London aus eine Verschwörung innerhalb der "MIB"-Behörde aufdecken - irgendwo soll sich ein Maulwurf vergraben haben. In guter alter Tradition bekommen es Agentin M und Agent H bei ihrer Suche mit den unterschiedlichsten Formen extraterrestrischen Lebens zu tun: von einem sprechenden Vollbart über Wesen mit vier Augen, sechs Ohren und zwei Brillen bis hin zu einer dreiarmigen und sehr attraktiven Waffenhändlerin (eine Verflossene von Agent H!). Manch Alien ist nur schachbrettfigurengroß, andere erinnern an Wolkenkratzer. Die bunte Vielzahl an Außerirdischen jedenfalls, die jedem "Star Wars"- oder "Star Trek"-Film zur Ehre gereichen würde, trägt erneut zur Anziehungskraft der "MIB" bei.
Hemsworth und Thompson können miteinander
Dass Hemsworth und Thompson miteinander können, haben sie als Thor und Valkyrie in "Thor: Tag der Entscheidung" unter Beweis gestellt. Und doch fällt es beiden nun in "Men in Black" nicht leicht, in die übergroßen Fußstapfen von Will Smith und Tommy Lee Jones zu treten. Hie und da stimmt sie noch nicht so recht, die Chemie zwischen Agent H und Agentin M. Und dann blendet Regisseur Gray auch noch ausgerechnet in dem Moment ab, als es zwischen Thompson und Hemsworth in einer menschenleeren Wüste endlich mal etwas tiefsinniger (man spricht über die Liebe, das Universum) zugeht.