Ferdinand Sarnitz a.k.a. Left Boy brachte 3.200 Fans im Gasometer in Ekstase.
Konzert. Es passierte in Minute 44 des Gigs: „Now its time for party“, schrie Left Boy (25) in New-York-Slang 3.200 frenetischen Jugendlichen entgegen und zündete ein halbstündiges Mix-Feuerwerk. Videogames gemischt mit Sweet Dreams. Wonderwall von Oasis gepaart mit Jump Around. Wild, mutig, ergreifend. Die Halle bebte: Klopapier landete im Publikum, Tausende wippten die rechte Hand in Hip-Hop-Manier, Teenie-Mädels kreischten. Und Ältere staunten ob dieses Energieanfalls.
Kreativ. Left Boy, André Heller Sohn, ist ein Held der Youtube-Generation. Wie eine gedopte Katze hüpfte er die Bühne entlang, tauchte mit Neon-Shirt neben einer auf Leinwand projizierten Mutter Maria auf, lobte Wien: „eines meiner schönsten Konzerte!“ Sein Album heißt Permanent Midnight, wie sonst?
Songs daraus wie Get it Right, 10 am oder Security Check sang die Menge auswendig mit. Dass ihm fast nur Junge huldigten und der Gig an einen Kindergeburtstag erinnerte, störte kaum. Left Boy ist ein Phänomen, seine Lichtshow fesselt. Kreativität schlägt Eintönigkeit.
Im oberen Rang zitterte ein ergrauter Herr mit. Er ging auf und ab, als müsste er selbst auf die Bühne. André Heller war wohl der stolzeste Papa der Welt.
Jochen Prüller