Neue Töne von Volks-Rock'n-Roller Andreas Gabalier.
Im Jahr 2015 sorgte Schlagerstar Andreas Gabalier in der LGBT-Szene (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender) noch für Unmut: Damals sagte er: „Man hat‘s nicht leicht auf derer Welt, wenn man als Manderl noch auf a Weiberl steht“. Heute rudert Gabalier zurück und stellt im Ö3-Wecker klar: "Das war überhaupt nie eine Kampfansage. Ich hätte mich damals schlichtweg einfach nur gefreut, wenn man diesen Musikpreis auch ein bisserl mehr aufgrund von Fakten und Zahlen übergeben hätte. Aber es hätte überhaupt nie, niemals bitte, ein Angriff auf irgendjemanden sein sollen."
"Selbstverständlich, dass Liebe für alle ist"
Sein neuer Song klingt fast wie eine versöhnliche Botschaft, die der LGBT-Community dienen soll: "Das muss in der heutigen Zeit sowas von selbstverständlich sein, dass Liebe für alle ist. Und weil mich diese Wackersteine in meinem kleinen Rucksack auf dieser großen Laufbahn in den letzten zehn Jahren einfach immer wieder so ein bisserl belastet haben medial, war es mir einfach ein riesengroßes Anliegen zu diesem Sommersong, der jetzt am Start steht, da auch über den Text einmal ein bisserl reinen Tisch zu machen und mal klipp und klar zu stellen, dass ich damit überhaupt kein Problem bitte habe und, dass die Liebe für alle sein soll und muss. Das ist die große Botschaft, das Statement in diesem Song ‚Liebe leben‘. So soll es sein und nicht anders.“
Raus aus der "homophoben Ecke"
Auf die Frage, ob der neue Song ein Friedensangebot sein soll, antwortet Gabalier: Man sollte nicht aus Ameisen Elefanten machen. Das ist damals vielleicht irgendwie so passiert beim Amadeus. Und es tut mir leid, was aus dieser Ansage dann auch medial gemacht worden ist.“ Gabalier verteidigt sich gegen die "homophobe Ecke", in die er gestellt worden wäre. „Es tut mir leid, was es dann bewirkt hat irgendwie. Diese homophobe Ecke, in die ich dann gerückt worden bin, weil zum gleichen Zeitpunkt ja auch die Conchita damals den Song Contest gewonnen hat und die Kamera dann natürlich auf sie geschwenkt hat oder auf ihn, das tut mir einfach leid, weil ich ganz bestimmt niemanden damit verletzen wollte oder so. Das war mir jetzt einfach echt ein ganz großes Bedürfnis, dass ich da mal was schreib und mit diesem beschwingten Sommersong einmal reinen Tisch mach.“
Statement zur Hymnen-Debatte
Gabalier äußert sich im Ö3-Wecker außerdem zur Hymnen-Debatte: Bei der bevorstehenden EM wolle er weiterhin den alten Text singen: „Ich bin sehr offen, ich geh stark mit der Zeit. Aber es gibt einfach ein paar Dinge, die ich in meinen Augen – und es muss ja wirklich auch nicht jeder so sehen – die man einfach so beibehalten kann. Man muss nicht immer alles was einmal war krampfhaft schlechtreden. Deswegen glaube ich, würde ich die Hymne einfach auch wieder so singen. Das ist halt so. Ein anderer singt es vielleicht anders. Und auch das Land hat es damals als nicht wirklich verkehrt empfunden glaub ich.“