Opernball

Gipfelduell der Eitelkeiten

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Alfons Haider und Dominic Heinzl im Doppelinterview. Für die eigene Popularität schlüpfen sie in jede gewünschte Rolle.

Bussi-Bussi-Freunde waren sie noch nie. Werden sie wohl auch nicht mehr werden. Aber Dominic Heinzl (46) hat zum Rückzug geblasen, streut seinem neuem ORF-Kollegen neuerdings sogar Rosen.

Ganz anders die Situation vor einem Jahr: Opernball-Moderator Alfons Haider (52) war das Lieblingsopfer seiner spitzen Bemerkungen. Ioan Holender betrieb öffentliches Haider-Mobbing und Heinzl sprang bereitwillig auf den Zug auf. Das ist Vergangenheit. „Damals war ich noch bei ATV. Als mich der Holender mit ins Spiel genommen hat, habe ich natürlich mitgespielt. Aber ich schieße niemanden beruflich ab“, rechtfertigt sich Heinzl.

Erstmals gemeinsam
Am Donnerstag werden die beiden Ex-Konkurrenten erstmals Seite an Seite über den Ball der Bälle berichten. Alfons Haider wie gewohnt von der Mittelloge. Heinzl wird die Stars am Red Carpet empfangen und am Freitag „Heinzl am Opernball“ senden. „Das Match heißt heuer Heinzl gegen Gottschalk. Wir machen beide eine ähnliche Sendung“, so Heinzl.

Doch ganz haben die beiden ihre Animositäten nicht begraben. Wenn es um Mode, Eitelkeit und Frisuren geht, dann schenken Sie sich nichts. Obwohl sie eigentlich den gleichen Stil haben: Sie lieben auffällige Sakkos, Glitzer-Applikationen, und lassen ihre Outfits sogar beim gleichen Designer schneidern.

ÖSTERREICH: Herr Haider, Sie haben in einem Interview gesagt, dass Dominic Heinzl der ideale Nachberichterstatter, aber kein Livemoderator ist. Wird er beim Opernball scheitern?

Dominic Heinzl: Ah so, das hast du gesagt?

Alfons Haider: Ja, das habe ich gesagt, und das stimmt. Er ist der König der Nachberichterstattung. Er ist der König der Manipulatoren. „Chili“ live geht deswegen nicht, weil die Leute nicht mitspielen würden.

ÖSTERREICH: Das gilt auch für den Opernball?

Haider: Am Opernball geht es schon gar nicht. Außerdem würde sich Dominic in der Mittelloge nicht wohlfühlen. Er hat immer gesagt, du stehst in einer gut gekühlten Loge. Da habe ich nur lachen können, in der Mittelloge hat es 40 Grad.

ÖSTERREICH: Schwer zu glauben, dass sich Dominic Heinzl in der Mittelloge nicht wohlfühlt. Er wollte Sie von dort verdrängen ...

Heinzl: Das stimmt überhaupt nicht. Das kam vom Ioan Holender. Wenn mich der Holender, als ich noch bei ATV war, mit ins Spiel nimmt, spiel ich natürlich freudig mit. Auch wenn das Ganze nur Showeffekt ist.

ÖSTERREICH: Nach Show hat das nicht geklungen. Die Angriffe waren hart ...

Haider: Du hast in einer deiner Kolumnen im News-Magazin geschrieben, dass der ORF die Rechnung präsentiert bekommen wird, wenn er auf mich beim Opernball setzt.

Heinzl: Geh bitte, das habe ich nicht geschrieben.

Haider: Ich moderiere eine Woche lang „Backstage“, wenn du das nicht geschrieben hast. Ich hebe die Kolumne im Archiv aus. In meinem neuen Kabarett lande ich wegen Amnesie in der Psychoklinik. Ich glaube aber, du hast Amnesie.

Heinzl: Wir können wetten, was du willst, das habe ich nie geschrieben. Neid war nie mein Ratgeber. Ich will niemanden abschießen, beruflich killen. So habe ich nie gearbeitet.

ÖSTERREICH: Also heißt das Match am Opernball nicht Heinzl versus Haider, sondern ...

Heinzl: Heinzl gegen Gottschalk. Ich will ja nicht gegen die ganz Großen kämpfen (lacht).

ÖSTERREICH: War Thomas Gottschalk ein Goldgriff von ATV?

Heinzl: Das wird sich noch zeigen. Denn wenn Gottschalk so schlecht drauf ist wie bei den letzten „Wetten, dass..?“-Shows, bei Proben nicht erscheint, sich keine Namen merkt, wird sich ATV noch schön anschauen.

ÖSTERREICH: Auf welche Story hoffen Sie beim Opernball?

Heinzl: Ich wünsche mir die Geschichte, Opernball-Reporter Thomas Gottschalk sperrt sich am Klo ein. Er wird vom Gedränge am Opernball so angewidert sein, dass das wahrscheinlich noch vor Mitternacht passieren wird.

ÖSTERREICH: Richard Lugner verweigert Alfons Haider wegen dem „Verschissen“-Sager das Interview, Ioan Holender ebenfalls. Haben Sie Rollen getauscht? Ist jetzt plötzlich Haider der Böse und nicht mehr Heinzl?

Haider: Ich war immer so. Nur hat man mich bis zum Verschissen-Sager so nie wahrgenommen. Wenn Lugner und Holender nicht kommen, bekomme ich keine Angst. Dafür kommen eben andere.

Heinzl: Mittlerweile ist der Verschissen-Sager ja schon Kult.

ÖSTERREICH: Es ist der letzte Opernball von Ioan Holender. Herr Haider, sind Sie erleichtert?

Haider: Holender wird mir keine Träne nachweinen, aber es sei mir auch gestattet zu sagen, dass ich ihm auch keine Träne nachweine. Es wird mir immer unklar sein, warum er mich von der ersten Stunde an abgelehnt hat.

Heinzl: Ich liebe ihn als Figur, der immer seine Meinung sagt. Er ist ein großartiger Pointensetzer. Allein mit seinem Gesichtsausdruck kann er schon viel sagen, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Als Interviewpartner werde ich ihn vermissen.

ÖSTERREICH: Warum mag Ioan Holender ausgerechnet Dominic Heinzl?

Heinzl: Eigentlich ein Wunder. Denn die Oper ist eine Kunstform, die mich nicht erreicht. Ich war einmal in einer Oper und habe es nur zwei Stunden ausgehalten. Es ist ja lustig, dass er mich trotzdem respektiert.

ÖSTERREICH: Zurück zum Verhältnis Heinzl-Haider. Wer von Ihnen beiden ist eigentlich der Eitlere?

Heinzl: Sicher der Alfons.HAIDER: Das glauben alle Hetero-Schönlinge. Der Dominic hat den gleichen Schneider wie ich, zieht sich gerne stylish an, er schaut ja fast wie der jüngere Haider aus. (lacht)

ÖSTERREICH: Kaum zu glauben: Haider und Dominic Heinzl haben denselben Schneider. Ist Haider Ihr modisches Vorbild?

Heinzl: Ich gestehe ich trage lieber „die Kleidermacher“. Ich trage mein Geld lieber zu einem österreichischen Schneidermeister als zu einem überbezahlten Hype-Designer aus Tokio oder Paris.....

ÖSTERREICH: Herr Haider, würden Sie Dominic Heinzl anbraten, wenn er nicht Hetero wäre?

Haider: Das habe ich jahrelang gemacht (lacht). Einmal war er deswegen wirklich angefressen auf mich, da habe ihm gesagt: Vielleicht bis du nicht intelligent genug, um schwul zu sein. Da haben wir dann beide gelacht.

ÖSTERREICH: Herr Haider, in ihrem Kabarett „Kalt-warm“ werden Sie in einer Psychoklinik therapiert. Was müsste man bei Dominic Heinzl therapieren?

Haider: Wie viele Seiten hat das Interview? Denn mit zwei Seiten kommen wir nicht aus. Der Dominic hat vor fünf Jahren einen Knacks bekommen. Warum, weiß ich nicht. Der Dominic, den wir hier sehen, ist genauso gespielt, wie das Leinwandgesicht Alfons Haider viele Jahre lang gespielt war. Die Rotzpippn, die er darstellt, ist er nicht wirklich. Ich kenne ihn aus einer Zeit, wo er noch nicht so war.

ÖSTERREICH: Stimmt das, ist bei Ihnen wirklich alles nur Show?

Heinzl: Ich behaupte, dass ich authentisch bin. Frech bin ich nur dort, wo frech angebracht ist. Natürlich bin ich auch ein nachdenklicher Mensch und habe meine sanften Seiten, die du ja auch kennst. Vielleicht ist das der Grund, warum wir beide ganz gut miteinander können.

ÖSTERREICH: Das klingt ja nach Honeymoon. Werden Haider und Heinzl am Opernball gemeinsam tanzen?

Heinzl: Ich habe gehört, der Haider ist schon vergeben.

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