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Das Interview zum Ukraine-Benefiz

Wanda: 'Wird das wichtigste Konzert unseres Lebens!'

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Wanda sind am 19. März einer der Top-Acts von #WeStandWithUkraine  in Wiener Happel-Stadion. Das Interview über das große Ukraine-Benefiz, den neuen Hit „Rocking in Wien“, den Jury-Job bei „Starmania“ und den Alk-Konsum. 

Welches Statement setzen Sie mit Ihrer neuen Single „Rocking in Wien“?
Marco Wanda:
In Anbetracht so großer politischer Krisen und gesellschaftlicher Umbrüche: Nicht verzweifeln, aufeinander schauen und weiter rocken! Am besten am 19. März im Wiener Ernst-Happel-Stadion.

Eine Hymne gegen das Verzweifeln?
Wanda
: Der aufmerksame Wanda-Hörer wird festgestellt haben, dass ich mein ganzes Lebenswerk in dieses Motto stecke: Es geht immer weiter. Es muss weitergehen. Das Leben ist eine Problemstellung und es gilt diese zu lösen. Und das macht man am besten Miteinander in dieser schwierigen Zeit und nicht jeder für sich.

Sie singen da auch ein bisschen englisch …
Wanda
: Einen Satz. Dafür reicht mein Englisch. Mein Englisch ist jetzt nicht „se yellow from se Egg“, aber für einen Refrain reicht es.

Sie spekulieren damit also nicht auf die internationale Karriere …
Wanda
: Ich habe noch nie etwas spekulativ geschrieben, sondern immer nur mit dem Ziel, Menschen eine Freude zu bereiten, und wenn es dieser Song schafft, dann freue ich mich sehr. Ein Rock’n’Roll-Song, 3:30 Minuten zum Hirnausschalten. Das haben wir jetzt bitter nötig.

Sie zitieren dabei auch Ihren Hit „Bologna“ …
Wanda:
Auch dieser Satz kommt mir jetzt viel relevanter vor als 2014. Als ich ihn geschrieben habe. Mehr als je zuvor: Wenn mich jetzt jemand fragt, wofür ich steh, dann würde ich „Amore“ sagen.

Dazu singen Sie: „Mein Glaube ist der Wodka“ …
Wanda:
Also meiner nicht. (lacht) Der Song ist ja wie immer nicht autobiografisch. Ich trinke Wodka auch gar nicht so gerne. Ich bin eher der Wein-Typ.

Haben Sie während der Pandemie eigentlich mehr oder weniger getrunken?
Wanda:
Am Anfang dreimal so viel wie sonst. Und dann immer weniger. Es ist so wie mein Papa immer sagt: „Ein Glaserl Wein zu verarbeiten ist nicht schlecht.“ Vor allem in diesen Zeiten. Aber ich habe keinerlei Intention, mich zu vernichten oder zu zertrümmern oder in die Handlungsunfähigkeit zu tschechern. Vor allem jetzt gilt es wach zu bleiben und eine tolle Show vorzubereiten.

Sie sprechen da vom Ukraine-Benefiz in Wien?
Wanda:
Das wird der wichtigste Tag und das wichtigste Konzert unseres Lebens. Wir alle sehen uns als Teil einer großen Show und einer wichtigen Botschaft: Frieden! Wir brauchen Frieden. Es darf eigentlich gar nicht mehr wahr sein, dass wir immer noch in einer Zeit leben, wo die Souveränität einzelner Länder in dieser Weise verletzt wird. Wo Menschen über die Grenze kommen, um zu vernichten. Das ist so was von out. Völlig uncool.

Dieses Konzert wird in die Geschichte eingehen ...
Wanda:
Viel schöner wäre es, wenn wir das Ende des Krieges feiern könnten am 19. März. Es wird keine tragische Veranstaltung. Der Grund ist tragisch, aber letztendlich ist es ein deutliches positives Zeichen. Ich bin dankbar und stolz, ein Teil dieses Abends sein zu dürfen.

Das Happel-Stadion war immer Ihr großer Traum …
Wanda:
Auch das stelle ich im Moment hinten an. Ich bin nur bemüht und konzentriert, jetzt mal nicht krank zu werden. Zu überleben. Nicht mehr so viel rauchen und saufen wie sonst. Es gibt ein durchaus bewegendes und wichtiges Ziel, und das ist, an diesem Abend allen Beteiligten eine große Freude zu machen und mit meiner Musik meine Dankbarkeit zu zeigen.

Das kleine Österreich schafft damit wieder etwas, was sonst noch niemand macht …
Wanda:
Das ist interessant. Ich möchte da auch meinen Freund Christopher Seiler zitieren: „Ich finde, wir Österreicher können wahnsinnig stolz auf unsere Hilfsbereitschaft sein.“ Das ist Teil unserer gesellschaftlichen DNA. Und das ist wirklich etwas, auf das wir stolz sein dürfen. Neben dem Schnitzel und dem Riesenrad gibt es auch Humanismus in diesem Land. Wir können nicht auf Berge und Bäche stolz sein, denn die waren vor uns da, aber wir können auf unser großes Herz stolz sein.

Eine Zeile, die man durchaus einer neuen Bundeshymne zufügen könnte…
Wanda:
Die nächste Bundeshymne sollte meiner Meinung nach auch Christopher Seiler schreiben.

Das Happel-Stadion wird auch Ihr erstes großes Konzert nach der Corona-Pause…
Wanda:
Und dann feiern wir ja auch noch auf der kommenden Tour unser 10-jähritges Jubiläum. Ich freue mich all diesen Menschen wieder zu begegnen. Und ich glaube die Tour wird so etwas wie eine endlose Geburtstags-Party.

Wird es anders werden als früher?
Wanda:
Wenn man sich Bilder ansieht von Konzerten die auch in der Pandemie passiert sind dann habe ich da nichts Scheues gemerkt. Ich glaube das war eher den Anfangstagen der Pandemie geschuldet, diese Scheu. Es gibt Sicherheits-Konzepte. Das Nova Rock hatte letzte Jahr Null Infektionen und das Ukraine Benefiz wird von den Nova Rock Leuten organisiert. Insofern mache ich mir auch da keine Sorgen: Die wissen wie man das macht und denen muss man jetzt auch einmal vertrauen. Und offensichtlich vertrauen ihnen 40.000 Menschen, denn das Konzert ist ja ausverkauft.

Wanda waren zwei Jahre nicht auf Tour. Weil Sitzkonzerte mit Masken für Ihre Musik nicht funktionieren?
Wanda:
Nein, das wollten wir nicht. Ich bin allen Künstlern dankbar, die das gemacht haben, denn eine Öffentlichkeit ohne Musik ist ja eine tristen Angelegenheit. Und wir schlagen dann wieder voll zu wenn es im vollen Umfang möglich ist.

Haben Sie diese ungeplante Auszeit genossen?
Wanda
: Meine Karriere ist nicht mein Leben. Mir geht es gut. Ich habe die letzten 7Jahre so viel erleben dürfen. Ich sitze auf einem breiten Erfahrungsschatz voller großartiger Erinnerungen. Ich darf das machen was ich liebe. Ich vergehe in Dankbarkeit.

Sie plagen aber wohl auch keine Geldsorgen…
Wanda:
Mir steht es nicht zu sonderlich zu jammern: Oh mein Gott ich durfte zwei Jahre nicht vor 50.000 Menschen singen.

Am 18. März sind Sie in der Jury von „Starmania“ ...
Wanda:
Ich habe nicht vor, da den Dieter Bohlen zu geben. Vor allem in dieser Zeit nicht. Ich werde also nicht den Bad Cop spielen. Ich glaube auch nicht, dass junge Musiker durch Kritik wachsen. Ich habe vor den Kandidaten großen Respekt: Dafür muss man entweder unglaublich mutig oder geistig umnachtet sein! Eines noch: Der Titel der Sendung ist irreführend: Ein Star wird niemand durch diese Show. Das ist nur ein Schritt von vielen. Und ich hoffe, die bleiben am Boden und machen weiter.

Dachten Sie in der Corona-Pause ans Aufhören?
Wanda:
Andersrum: Wenn es morgen vorbei wäre, ist es gut für mich. Ich habe meinen Frieden jetzt schon gefunden. Ich durfte so viel erleben. Da darf man gar nicht mehr verlangen. So lange die Leute mich singen hören wollen, werde ich singen. Und wenn sie das nicht mehr wollen, dann singe ich eben unter der Dusche.

 

  

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