In Russland

Moderator beichtet HIV live im T V

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Erstmals derartiges Bekenntnis von Prominentem in Russland.

Der bekannte russische Fernsehmoderator Pawel Lobkow hat sich in einer Live-Sendung zu seiner HIV-Erkrankung bekannt. Die Ankündigung machte der Moderator des unabhängigen Senders Doschd und ehemaliger Nachrichtensprecher beim Staatsfernsehen am Dienstagabend - und damit am Welt-Aids-Tag - vor laufender Kamera. Er ist der erste Prominente in Russland, der sich offen zu der Erkrankung bekannt hat.

Selbstmord-Gedanken
Lobkow berichtete von der schonungslosen Weise, wie er im Jahr 2003 von seiner Krankheit erfahren habe. Demnach stand auf seiner Krankenakte in roten Lettern "HIV+". Anschließend habe ihm der Arzt mitgeteilt, er könne nicht in dessen Klinik behandelt werden, weil "Sie HIV positiv sind". Lobkow räumte ein, daran gedacht zu haben, sich das Leben zu nehmen. Sein jetziges Bekenntnis bezeichnete der 48-Jährige als "große Leistung" in seinem Leben.

Für Offenheit bestraft
Lobkow ist für seine Offenheit bekannt. 2012 wurde er vom staatlichen Sender NTW entlassen. Nach seinen Angaben ging die Entlassung auf seine Teilnahme an einer Demonstration der Opposition gegen eine weitere Amtszeit von Wladimir Putin als Staatschef zurück.

Im Internet gab es viel positive Resonanz auf Lobkows Bekenntnis, aber auch kritische Stimmen. Lobkow selbst schrieb am Mittwoch bei Facebook, er danke all jenen, die ihn in seinem "Kampf gegen mittelalterliche Vorstellungen" unterstützten.

Fragwürdige Werbung in Moskau
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation wurden im vergangenen Jahr 60 Prozent aller HIV-Diagnosen in Russland gestellt. Dabei sei der Hauptübertragungsweg heterosexueller Sex gewesen. In Moskau wirbt derzeit eine staatliche Gesundheitskampagne dafür, seinem Partner treu zu sein anstatt für die Verwendung von Kondomen einzutreten.

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