Mangels Informationen

Wiener Staatsanwaltschaft: Vorerst keine Ermittlungen gegen Lindemann

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Nach Prüfung der vom ORF bekanntgemachten Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann wird die Wiener Staatsanwaltschaft vorerst kein Ermittlungsverfahren einleiten.

Wie eine Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft gegenüber dem "Standard" sagt, werde gegen den Rammstein-Sänger auf Basis der derzeit vorliegenden Informationen nicht ermittelt. Die vom ORF bekanntgemachten Vorwürfe gegen Till Lindemann, können laut der Sprecherin mangels konkreter Informationen vorerst nicht weiter geprüft werden. 

Keine Anzeige 

Den Behörden fehlen Informationen, wie etwa Ort und Zeit, wann und wo sich der Vorfall zugetragen haben soll, berichtet der "Standard". Auf Basis der vorliegenden Informationen könne die Staatsanwaltschaft nicht einmal feststellen, ob sie überhaupt für den Fall zuständig wäre. Es sei auch keine Anzeige eingegangen, die ein weiteres Vorgehen rechtfertigen würde. 

Die Frau, die die Vorwürfe erhebt, hat im ORF selbst bekundet, Lindemann aus Angst vor nachteiligen Konsequenzen nicht anzeigen zu wollen. Falls sich dies ändern sollte, würde die Staatsanwaltschaft in dem Fall erneut tätig werden, so die Sprecherin.

Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Lindemann

Zuletzt hatten mehrere Frauen Vorwürfe gegen Frontmann Till Lindemann wegen sexueller Übergriffigkeit erhoben. Am Montag nun veröffentlichte der ORF u.a. via "ZiB 1" die Schilderung einer Frau aus Österreich, die ebenfalls Vorhaltungen gegen den Sänger macht.

Die Frau, die anonym bleiben möchte, behauptet demnach, dass sie im Vorfeld eines Rammstein-Konzerts angeschrieben worden sei, ob sie die Band kennenlernen wolle. "Ich wollte einfach nur meine Idole treffen, die ich seit Jahren anhimmle", so die Betroffene gegenüber dem ORF. Infolge habe Lindemann sie persönlich angerufen und mit anderen Frauen auf sein Hotelzimmer eingeladen.

Sie sei skeptisch gewesen, habe sich von den anderen Frauen jedoch überreden lassen. Als sie dort klar verneint habe, Sex haben zu wollen, habe Lindemann sie mit dem Gesicht nach unten aufs Bett gedrückt und sie so stark auf das Gesäß geschlagen, dass sein Handabdruck zu sehen gewesen sei - was sie auch fotografisch dokumentieren habe lassen. Dann habe er von ihr abgelassen.  

Gegenüber dem ORF weisen Lindemann respektive seine Anwälte die Vorwürfe als falsch zurück.

Rammstein-Konzert – Kogler: Absage nicht Sache des Kulturministers 

Kurz vor dem ersten der beiden geplanten Wiener Rammstein-Konzerte am Mittwoch wurde am Montag via ORF der Fall einer Frau aus Österreich bekannt, die gegenüber Sänger Till Lindemann wie zuletzt mehrere Frauen den Vorwurf der sexuellen Übergriffigkeit erhob. In Folge hatten unter anderen Vertreterinnen der Grünen ihre Forderung untermauert, die Veranstaltungen im Ernst-Happel-Stadion abzusagen.

Vizekanzler und Kulturminister Werner Kogler (Grüne) zeigte am Dienstag nun Verständnis für die Forderung der Grünen Frauen, die Konzerte zu streichen. Dies resultiere daraus, dass Frauen, die entsprechende "plausible Vorwürfe erheben, nicht immer ausreichend Gehör gefunden haben", so Kogler am Rande des Sommerministerrates. Zugleich stellte er jedoch auch klar: Weder die Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) noch der Kulturminister würden in die Durchführung oder die Absage von Konzerten "eingreifen".

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