Neue Studie

So wohnt Wien: Das große Bezirks-Ranking

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Eigentum oder Miete, und welche Bezirke sind aktuell gefragt? Eine neue Studie des Immobilienportals FindMyHome.at zeigt, wonach die Wiener:innen in puncto Wohnen momentan suchen.

Inflation, Bestellerprinzip & Co: das Wohnverhalten der Österreicher:innen hat sich in den letzten Jahren enorm verändert. Auch in der Hauptstadt ist das deutlich spürbar. Für die Studie wurden rund 4,4 Millionen Aufrufe auf der Plattform FindMyHome.at über einen Zeitraum von einem halben Jahr (1. Jänner 2023 bis 30. Juni 2023) ausgewertet. Das Ergebnis: Die Nachfrage an innerstädtischen Miet-Immobilien ist im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen, am absteigenden Ast befindet sich hingegen das Eigentum.

Miete & Eigentum: Das sind die beliebtesten Bezirke in Wien

Ranking Miete Eigentum
1. 1070  1010
2. 1080  1020
3. 1150  1030
4. 1050  1110 
5. 1090  1230 
6. 1170  1130 
7. 1130  1080 
8. 1120  1060 
9. 1180  1210 
10. 1140  1220 
11. 1100  1050 
12. 1160  1180 
13. 1040  1090 
14. 1020  1170 
15. 1030  1070 
16. 1190  1200 
17. 1060  1190 
18. 1230  1100 
19. 1200  1120 
20. 1210  1160 
21. 1010  1150 
22. 1220  1040 
23. 1110  1140 

Bernd Gabel-Hlawa, Co-Founder von FindMyHome.at, über die wichtigsten Erkenntnisse aus der aktuellen Analyse im Talk:

Was ist in puncto Miete bzw. Eigentum in Wien aktuell besonders gefragt und wo gibt es die größten Veränderungen?
Gabel-Hlawa:
In Sachen Miete gibt es unverändert die größte Nachfrage bei Wohnungen unter € 1.000,–. Darüber hinaus verzeichnen wir aber ein Nachfrageplus bei Premiummieten ab € 2.500,–. Leider rückläufig ist die Nachfrage bei Eigentum, wobei hier Premiumimmobilien mit Fokus auf Ferienimmobilien ausgenommen sind.

Wo liegen die größten Erkenntnisse und Überraschungen der aktuellen Statistik?
Gabel-Hlawa
: Die Erkenntnis ist, dass die Nachfrage nach städtischen Immobilien um den gleichen Prozentsatz gestiegen ist, wie in Corona-Zeiten Immobilien im Grünen. Nur Häuser in Wiener Grünlagen sind nach wie vor gleich stark gefragt, wie in den letzten drei Jahren. Der Trend „Tiny städtisch“ und „Think Big“ bei Luxusimmobilien hat sich nochmals zum Vorjahr verstärkt.

Wie die Statistik zeigt, ist Rudolfsheim-Fünfhaus inzwischen bei der Miete unter die Top 3 geklettert. Wie erklären Sie sich das?
Gabel-Hlawa:
Der 15. Wiener Gemeindebezirk bietet zurzeit ein sehr starkes Mietenangebot – und das im noch halbwegs leistbaren Rahmen. Die Zielgruppe hier sind hauptsächlich Singles und Zweipersonenhaushalte.

Weit abgeschlagen bei der Miete ist hingegen der 1. Bezirk – warum?
Gabel-Hlawa:
Im Ersten liegt bei der Vermietung der Fokus auf Büros. Aufgrund der MRG-Regulierung (Mietrechtsgesetz, Anm.) lohnt sich die Vermietung bei Altbauten kaum. Daher ist auch das Angebot entsprechend dünn und im Luxussegment ist nach wie vor Eigentum federführend.

Warum sind die Trend-Lagen bei Miete und Eigentum so unterschiedlich?
Gabel-Hlawa:
 In der Miete gab es bisher zwei führende Zielgruppen: Junge Leute mit dem Bedarf, zu einem möglichst vernünftigen Preis zu wohnen, sowie Expats mit repräsentativen Wohnungen/Häusern. Nun kommt die sogenannte Mittelschicht stark spürbar hinzu, die von der Eigentumssuche zur Mietsuche wechseln. Hieraus ergibt sich auch eine starke Verschiebung bei den Bezirken im Vergleich zu den Vorjahren – und ein Nachfrageplus von über 30% zu den Vorjahren. Im Eigentum sind die Trendlagen gegenüber den Vorjahren relativ konstant geblieben, nur Simmering ist neu im Top-Ranking. Und, dass es bei den Grünlagen eine leichte Verschiebung nach unten gibt.

Je ein Satz, warum 1070 bzw. 1010 Sieger in der Statistik sind?
Gabel-Hlawa:
 In 1010 ist alles, was Wien so ausmacht, fußläufig erreichbar. Dazu machen sich die jahrelangen Auszeichnungen zur lebenswertesten Stadt bei internationalen Käufern in puncto Nachfrage bemerkbar. Dahingegen war 1070 einst der „Place to be“ für Bobos, der in den letzten Jahren aber immer mehr ein vielseitiges Publikum begeistert – und ist so zum coolen Luxusbezirk lanciert. Das Nachfrageplus hat Neubau vor allem im exklusiven Mietsegment erzielt – dies hat zum 1. Platz geführt.

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