Vorbei mit der Harmonie

Arroganz als Geschäftsmodell

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Frauen sind harmoniebedürftiger als Männer, das kam bereits bei zahlreichen Studien als Ergebnis heraus. Wer sich selbst in einem Arbeitsumfeld befindet, indem sowohl männliche als auch weibliche Kollegen sich nur wenige Quadratmeter teilen, wird dieses Phänomen vielleicht schon des Öfteren beobachtet haben. Ein neues Geschäftsmodell bietet jetzt Frauen Arroganz-Trainings an.

Frauen sind oft Streitschlichter und jene, die versuchen auf einen grünen Zweig zu kommen.  Die Lösungsorientiertheit ist dabei ein entscheidender Punkt. Mit Leichtigkeit schaffen sie es über ihren weiblichen Schatten zu springen und für das Wohlwollen der Gruppe die eigene Meinung zu ändern oder ein bestimmtes Maß an Mehrarbeit zu akzeptieren.

So wertvoll diese weiblichen Charaktereigenschaften in einem Arbeitsumfeld auch sind, für den Aufstieg und das Erklimmen der Karriereleiter kann das oft hinderlich sein. Der Unternehmenscoach Dr. Peter Modler wurde sich dieser Schwäche von weiblichen Führungskräften bewusst und hat Arroganztrainings  speziell für Frauen erfunden. Neben seinem Bestseller „Das Arroganz-Prinzip“ hat er es so als Arroganz-Trainer zur Berühmtheit geschafft.

Hier sollen Frauen lernen, Höflichkeit, Zurückhaltung und Empathie einmal bei Seite zu legen, um sich durchzusetzen zu können. Statt sich von den Machtspielchen um die vordersten Plätze abzuwenden, sollte man sich mitten drinnen befinden und mit Ausdruck und Sicherheit seinen Standpunkt vertreten. „Arroganz ist ein Karrieretool“, meinte Dr. Modler etwa in einem Interview mit dem Magazin managerSeminare. Wie setzt man dieses Karrieretool aber ideal ein?

Nonverbale Kommunikation am wichtigsten

Wird eine weibliche Arbeitnehmerin unter zahlreichen männlichen Geschäftsführern in die Chef-Etage bestellt und darf nunmehr ehemalige Arbeitskollegen delegieren, ist es äußerst wichtig, wie sie sich gibt. Die Körpersprache sollte auf jeden Fall gut durchdacht sein und bereits beim Betreten eines Raumes keine Unsicherheiten erkennen lassen. Händedruck, Augenkontakt oder auch die Zustimmung im Gespräch sind entscheidend. Lächelt und nickt man beispielsweise während einer kurzen Unterhaltung zu oft, wird das als ein Fehlen von Autorität gewertet.

Chef, ich will befördert werden!

Speziell in einer Karrierephase, in der man durch die derzeitigen Aufgaben unterfordert ist und sich eine Herausforderung wünscht, hilft schweigen und brav arbeiten nicht viel. Frauen neigen dazu, sich mit aktuellen Situationen abzufinden. Obwohl sie beispielsweise in ihrem Sekretariatsjob nicht glücklich sind, dauert es oft Monate wenn nicht sogar Jahre bis sie das Warten auf eine Beförderung satt habenund aufgrund dessen den Entschluss zu einem Wechsel fällen.  Aber die Karriereregel lautet: Auch Genies müssen auf sich selbst aufmerksam und dem Vorgesetzten die Idee von einer Perspektivenveränderung schmackhaft machen. Oft denken die eigenen Chefs gar nicht soweit. Sie sind zwar mit der Arbeitsleistung mehr als zufrieden,  aber ohne Gedankenanstoß wird daraus bestimmt nichts.

Frauen, die sich ohne weibliche Verstärkung alleine in männerdominierten Chefetagen durchsetzen müssen – leider gehört das noch zur Realität. Natürlich sollte immer alles fair von statten gehen. Das eine oder andere Mal aber auch an sich selbst zu denken und sich auf seine eigene Karriere zu fokussieren, kann dabei nicht schaden.

Und die Moral von der Geschichte: So harmoniebedürftig Frauen auch sind, bei Arbeitsplätzen, bei denen nur weibliche Kolleginnen anzutreffen sind, kann es oft einfacher zu Problemen und angespannter Atmosphäre kommen. Am besten ist immer noch ein gemischtes Arbeitsteam von Frauen und Männern. So ergänzen sich die Individuen nämlich ideal.

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