Der Engländer John Hurt ist Schauspieler mit Leidenschaft. "Vortäuschen, jemand anderes zu sein, das ist mein Spiel und das ist für mich das Wesen der ganzen Schauspielerei", sagte der Brite, der schon viermal verheiratet war, einst in einem Interview. Am Freitag (22.1.) feiert Hurt seinen 70. Geburtstag.
Unpopuläre und rebellische Charaktere interessierten ihn stets mehr als Glamour. Durch Alkohol-Eskapaden geriet er mehrfach in die Schlagzeilen. Seine Rollen in "Alien" (1979), David Lynchs "Der Elefantenmensch" (1980) und "An Englishman in New York" (2009) haben Filmgeschichte geschrieben. Vergangene Woche feierte "44 Inch Chest" Premiere in den britischen Kinos. Als Zauberstabmacher taucht er im Herbst in "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes" auf.
Hurt zog es gegen den Widerstand der Eltern zur Schauspielerei. Er sollte einen angesehenen Beruf wie Kunstlehrer ausüben. Ansehen hat er sich in mehr als 100 Filmen über die Jahrzehnte erarbeitet. Als Nebendarsteller in "12 Uhr nachts - Midnight Express" erhielt er 1979 den Golden Globe; zwei Oscar-Nominierungen folgten. Einzigartig sind seine Verkörperungen von Shakespeare-Charakteren.
Der gebürtige Nordengländer lebt in Cardiff und versucht dort die walisische Filmindustrie anzukurbeln. Er sagt: "Wir bekommen keine Bildung über unsere eigene Kultur und verlieren jedes Mal ein Stück davon, wenn wir ins Kino gehen und etwas von den Amerikanern sehen."