Unschöne Wahrheit: Das Rauchen macht krank - Seit 1990 ist die Lungenkrebsrate bei Frauen um 30 Prozent gestiegen. Gefährdung von Kindern und Jugendlichen
(c) sxcAnlässlich des Welt-Nichtraucher-Tages (31.05) steigt sprichwörtlich Dampf auf.
3.900 Neuerkrankungen
Jährlich gibt esfast 3.900 Neuerkrankungen an Lungenkarzinomen und etwa 3.400 Sterbefälle.Lungenkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Österreich (nachProstatakrebs bei den Männern bzw. Brustkrebs bei den Frauen). Im Jahr 2004 erkrankteninsgesamt 3.864 Menschen daran (2.576 Männer und 1.288 Frauen).
Risiko bei den Frauen steigt
"DasErkrankungsrisiko der Männer ist seit jeher ungleich höher als das der Frauen. Allerdings steigt dasRisiko bei den Frauen kontinuierlich (altersstandardisiert seit 1990 um fast 30Prozent), während der Trend bei den Männern umgekehrt verläuft (Rückgang seit1990 um rund 20 Prozent).
Zu Beginn der 80er Jahre erkrankten Männer noch sechsmalhäufiger an Lungenkrebs als Frauen", stellten die Experten fest. Mittlerweile ist dasErkrankungsrisiko der Männer "nur" mehr knapp doppelt so groß wiejenes der Frauen.
Lungenkrebssterblichkeit
Gleiche Trendszeigen sich bei der Lungenkrebssterblichkeit. Jedes Jahr sterben in Österreichrund 3.400 Personen an Lungenkrebs. Die Lungenkrebssterblichkeit ist bei denMännern stark rückläufig, bei den Frauen kam es hingegen in den letzten Jahrzehnten zu einerkontinuierlichen Zunahme.
Karzinome der Lunge waren 2007 mit 22 Prozent allerKrebstodesfälle bei Männern die häufigste Krebsart. Bei den Frauen waren sie mit 13 Prozentaller Krebssterbefälle die Krebstodesursache Nummer zwei (nach Brustkrebs). ImJahr 2007 verstarben 1.184 Frauen und 2.242 Männer an Lungenkrebs.
Mehr Raucherinnen als früher
Der Anteil derMänner, die täglich zur Zigarette greifen, ist laut den Zahlen mit 28 Prozentnoch immer deutlich höher als jener der rauchenden Frauen (19 Prozent). Allerdings hatsich seit den frühen 70er Jahren der Anteil der Raucherinnen verdoppelt (1972: zehnProzent), während bei den Männern im selben Zeitraum die Raucherrate zurückging(1972: 39 Prozent).
Da immer weniger Männer aber gleichzeitig mehr Frauen rauchen, hätte sich dieGesamtzahl der rauchenden Personen nicht geändert.
Täglich Rauchende
Den größtenAnteil an täglich Rauchenden gibt es bei der 20- bis 24-jährigen Bevölkerung:Jede dritte Frau (34Prozent) und mehr als jeder dritte Mann (36 Prozent) in diesem Alter rauchttäglich.
Die Unterschiede im Rauchverhalten zwischen den jungen Männern und Frauen sind damit innerhalb dervergangenen zehn Jahre praktisch verschwunden, denn damals rauchten in dieserAltersgruppe 37 Prozent der Männer, aber nur 24 Prozent der Frauen.
Umfrage
In Wien war allerdings eine repräsentative Umfrage publiziert worden, wonach inÖsterreich 28 Prozent der der Bevölkerung regelmäßig zur Zigarette greifenwürden. Die Zahl der Raucher sei in jüngeren Vergangenheit insgesamt gesunken.Derzeit würden 34 Prozent der Männer und 23 Prozent der Frauen rauchen.
Gefährdung von Kindern
Der FondsGesundes Österreich verwies hingegen besonders auf die Gefährdung von Kindernund Jugendlichen. Bereits ein Fünftel der 15-Jährigen greift täglich zurZigarette. Viele Kinder und Jugendliche würden aber zum Tabakkonsum quasigezwungen: Weil Mütter während der Schwangerschaft rauchen oder die Kinder mitrauchenden Erwachsenen leben.
Ihr Krankheitsrisiko verdopple sich dadurch. InZahlen ausgedrückt würden in Österreich rund 630.000 Kinder und Jugendlicheunfreiwillig dem Tabakrauch ausgesetzt, da sie ihre verrauchte Umgebung janicht einfach meiden können.