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Greenwashing als PR – Strategie

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Greenwashing klingt an sich sehr positiv und einladend. Doch was sich hinter diesem Begriff verbirgt und wie ihn Unternehmen zu Imageaufbesserung missbrauchen, zeigen wir Ihnen jetzt.

Was bedeutet Greenwashing?

Greenwashing setzt sich aus den zwei englischen Begriffen „green“ für grün/umweltschützend/nachhaltig und „washing“ für reinwaschen/waschen zusammen. Das „reinwaschen“ lässt schon auf einen Zusammenhang zur Geldwäsche schließen. Beim Greenwashing wird jedoch keine Geldwäsche betreiben, sondern es wird versucht, das Image bzw. die Reputation eines Unternehmens durch falsche Behauptungen über die Nachhaltigkeit der Firma zu verbessern.
Beispielsweise behauptet H&M auf reine Bio-Baumwolle zu setzen, was auch durchaus stimmen kann, allerdings wird nichts über die äußeren Umstände der Produktion berichtet. Werden für die Baumwollplantagen Urwälder gerodet? Arbeiten auf den Plantagen Kinder? Ist der Transport CO2 neutral? All diese Fragen bleiben ungeklärt und dennoch behauptet H&M von sich aus, auf Nachhaltigkeit zu setzen. 

Auch McDonalds versucht per Greenwashing sein Image zu verbessern. Das gelbe M steht nun nicht mehr vor einem roten, sondern vor einem grünen Hintergrund und schon ist McDonalds nachhaltig. Ist das wirklich so? Natürlich nicht. An der Produktion und der Lieferung hat sich nichts geändert und somit ist klar, dass McDonalds Greenwashing betreibt.
Warum dies funktioniert: grün symbolisiert für den Menschen Umwelt, Gesundheit und Glück. Unternehmen nutzen dieses psychologischen Trick und fügen grüne Teile in ihr Logo, ihre Verpackungen oder ihre Werbung ein. 

Warum setzen Unternehmen auf Greenwashing und ist es immer bewusst eingesetzt?

Das Ziel jedes Unternehmens ist klar: Profitsteigerung. Doch für diese werden Kunden gebraucht, die bei der Firma etwas kaufen wollen und desto besser das Image ist, desto mehr Kunden kaufen bei dem Unternehmen ein. Ein wichtiges Thema bei der Reputation spielt die Nachhaltigkeit. Klimaschutz wird immer wichtiger und die Menschen schauen immer mehr auf eine faire Produktion und einen CO2 armen Transport. Da das Umsteigen auf nachhaltige Ressourcen und das faire Bezahlen von Arbeitern und Arbeiterinnen jedoch viel Geld kostet, verzichten manche Unternehmen darauf und möchten nur den Anschein erwecken, als würden sie all das beachten. Hierbei spricht man von bewusst eingesetztem Greenwashing.

Besonders bei Nahrungsmitteln kann aber auch unbewusstes Greenwashing auftreten. Veröffentlichen Getränkemarken beispielsweise ihr Getränk mit dem neuen Geschmack grüner Apfel, Kaktusfrucht oder Ähnlichem, wird die Farbe Grün von ihnen nicht genutzt, um dem Kunden den Eindruck zu vermitteln, sie seien nachhaltig, sondern es ist einfach die Geschmacksrichtung. Da allerdings trotzdem der oben beschriebene Effekt eintritt, spricht man von unbewusst eingesetztem Greenwashing.

Wie können Sie vermeiden, in Greenwashingfallen zu tappen?

Sie möchten eine Bio-Schokolade kaufen, wissen aber, dass die restlichen Produkte des Unternehmens definitiv nicht nachhaltig sind? Dann lassen Sie die Finger lieber davon. Beinahe jede Firma bietet heutzutage schon eine Bio-Schokolade an. Das bedeutet allerdings nicht, dass das Unternehmen unbedingt umweltfreundlich handelt. Greifen Sie lieber zu der Schokolade eines etwas kleineren Unternehmens, bei dem sie allerdings der Überzeugung sind, dass alle Produkte nachhaltig produziert und geliefert wurden. Dies braucht etwas Zeit und viel Recherche, doch am Ende des Tages lohnt es sich.
 

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